NASA erforscht, ob man Solarmodule von Aliens entdecken könnte
Ein Forschungsteam der US-Weltraumagentur NASA hat eine neue Studie veröffentlicht, die darlegt, unter welchen Umständen die Menschheit außerirdische Zivilisationen anhand ihrer Solarmodule erkennen könnte. Die Annahme in der Studie, die im Fachmagazin The Astrophysical Journal veröffentlicht wurde, ist folgende: Die Menschheit setzt hauptsächlich Silizium-basierte Photovoltaikmodule zum Ernten von Solarenergie ein. Aufgrund großer Vorkommen von Silizium im Universum würde das auch für Außerirdische Sinn machen.
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Aktuell würden 2,5 Prozent der Erdoberfläche reichen
"Wir nehmen an, dass es eine natürliche technische Evolution ist, die eine fortschrittliche Zivilisation macht", sagt Studienleiter Ravi Kopparapu von der NASA. Wie Mashable berichtet, steht die Menschheit erst am Anfang dieser Entwicklung. Wenn sie es schaffen würde, nur 2,5 Prozent der Planetenoberfläche mit Solarmodulen zu überziehen, könnte sie ihren kompletten Energiebedarf decken.
Wenn die Erde eine menschliche Population von 30 Milliarden beherbergen müsste, bräuchte man eine Solarmodulbedeckung der Erdoberfläche von 9 Prozent. Die Frage ist nun, ob man die Reflexionen einer solch großen Anzahl von Solarmodulen aus der Distanz eines anderen Sternsystems wahrnehmen könnte. Das Forschungsteam hat berechnet, wie es wohl wäre, wenn einer Zivilisation Teleskope wie das geplante Habitable Worlds Observatory zur Verfügung stünden.
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Selbst zukünftige Riesenteleskope hätten es schwer
Das HWO soll ein großes Weltraumteleskop sein, das als eine Art "Super-Hubble" die spezifische Arbeit erledigen soll, in anderen Sternsystemen nach bewohnbaren Planeten zu suchen. Laut der NASA stellt das HWO quasi die übernächste Generation von Weltraumteleskopen dar. Die NASA-Forscherinnen und Forscher nehmen an, dass das Teleskop einen Spiegel mit 8 Meter Durchmesser aufweisen wird.
Mit einem solchen Instrument wäre die Wahrscheinlichkeit, Aliens zu finden, die Solarenergie auf Silizium-Basis nutzen, immer noch sehr gering. Die Außerirdischen müssten laut Kopparapu und Co. mindestens 23 Prozent ihres Planeten mit Solarmodulen überziehen, um von der Erde aus wahrnehmbar zu sein. "Das ist ziemlich viel", sagt der Studienleiter. Beim Aufspüren anderer Spezies aufgrund von Hinweisen auf ihre Technologie spricht man von Technosignaturen.
Andere Energiequellen oder weniger Energiebedarf möglich
Solarenergie in einem solchen Ausmaß einzusetzen, wäre für eine fortschrittliche außerirdische Spezies möglicherweise gar nicht notwendig. Sie könnte Technologien wie Kernfusion perfektioniert oder andere Energiequellen erschlossen haben.
Außerdem könnte sie eine geringere Bevölkerung oder einfach weniger Energiebedarf aufweisen. Dass Alien-Zivilisationen gemäß ihrem Ranking in der Kardaschow-Skala immer mehr Energiebedarf aufweisen, sei laut Kopparapu nicht gesagt: "Eine Zivilisation könnte weniger Energie brauchen, als wir glauben."