NASA-Wissenschaftler rätseln über Muster im sibirischen Boden
Ein NASA-Satellit hat seltsame Wellenlinien aufgenommen, die Wissenschaftler verwirren, berichtet 9news. Die Fotos zeigen die Region auf beiden Seiten des Markha-Flusses im Mittelsibirischen Bergland und wurden vom Operational Land Imager (OLI) auf dem Landsat 8-Satelliten aufgenommen.
Zwar ist der ungewöhnliche Streifeneffekt das ganz Jahr vorhanden, im Winter ist er aber besser sichtbar, weil der weiße Schnee das Muster hervorhebt.
Die NASA-Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Ursache für den Effekt darin liegt, dass dieser Teil des Mittelsibirischen Berglands den Großteil des Jahres mit Permafrost bedeckt ist, und nur zwischenzeitlich für kurze Zeiträume auftaut.
Dass Landstriche, die meist gefroren sind, kurz auftauen und dann wieder gefrieren, kreisförmige oder gestreifte Muster annehmen, haben Forscher bereits vor längerem dokumentiert. Boden und Gestein bilden während dieser Zyklen Muster.
Gelisole
Ein anderer Grund könnte laut Geomorphologen in der Beschaffenheit des Bodens liegen. In Regionen mit Permafrost finden sich häufig sogenannte Gelisole - Böden, die selbst im Sommer bis zu einer Tiefe von 2 Metern gefroren sind. Beim Gefrieren und Tauen vermischen sich die Bodenschichten und bilden vertikale Muster.
Auch über eine dritte mögliche Ursache wird spekuliert. Geologen verweisen auf sogenannte Schichtkuchenformationen, die durch Erosion freigelegt werden. Die Form des Erosionsmuster sehe etwas anders aus als bei einer üblichen Sedimenterosion, wird der Forscher Walt Meier in einer Aussendung der NASA zitiert. Dies könnte aber auf den Permafrost und die großen Wassermengen, die sich durch die Gegend bewegen, zurückzuführen sein.