Rätsel um faszinierende Farbveränderungen am Jupiter gelöst
Ein Forschungsteam der University of Leeds könnte ein altes Rätsel rund um Jupiters berühmten „Farbstreifen“ gelöst haben. Diese Steifen entlang der Breitengradlinien um den Äquator bewegen und verändern sich. Warum, konnte bisher nicht beantwortet werden.
Die Juno-Mission der NASA konnte nun aber neue Informationen über das Magnetfeld des Jupiter liefern. Da Juno in der rauen Strahlungsumgebung des Jupiter robuster war als erwartet, kann die Sonde viel länger im Orbit bleiben als eigentlich geplant. So konnten die Forscher*innen das das Magnetfeld über mehrere Jahre hinweg beobachten.
Schwankungen von Wellen ausgelöst
Generell können sich die Farben alle 4 oder 5 Jahre ändern. Bereits bekannt ist, dass das ändernde Erscheinungsbild mit Infrarotschwankungen etwa 50 Kilometer unter der Oberfläche des Jupiter zusammenhängt. Die neue Studie zeigt, dass diese Schwankungen wiederum durch Wellen verursacht werden könnten, die vom Magnetfeld des Planeten tief im Inneren erzeugt werden.
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Anhand der Juno-Daten konnten diese Veränderungen im Magnetfeld überwacht und berechnet werden. „Es ist möglich, wellenartige Bewegungen in einem planetarischen Magnetfeld zu erzeugen, die Torsionsschwingungen genannt werden", sagt der Forscher Chris Jones. Die berechneten Perioden dieser Torsionsschwingungen stimmten dabei mit den Perioden überein, die man in der Infrarotstrahlung auf Jupiter sieht.
Großer Blauer Fleck beobachtet
Das Team konnte die Wellen und Schwingungen des Magnetfelds mit Fokus auf eine bestimmte Stelle mit besonders hoher magnetischer Intensität verfolgen, die als „Großer Blauer Fleck“ bezeichnet wird. Diese hat sich nach Osten bewegt – die neuesten Daten zeigen aber, dass sich die Bewegung verlangsamt.
Das Juno-Team geht davon aus, dass es sich dabei um den Beginn einer sogenannten Oszillation handeln könnte, bei der sich die Bewegung verlangsamt, bevor sie sich umkehrt und nach Westen ausrichtet.
Trotz dieser Erkenntnisse bleiben einige Fragen offen, etwa wie genau die Torsionsschwingung die beobachtete Infrarotschwankung erzeugt. Es bedarf weiterer Forschung. Die Studie wurde in Nature Astronomy veröffentlicht.