Rekord-Datenübertragung mit Glasfaserkabel aufgestellt
Eine internationale Forschungsgruppe hat bei der Datenübertragung mit einem Glasfaserkabel einen neuen Rekord aufgestellt. Eine neuartige Glasfaser konnte laut dem National Institute of Information and Communications Technology (NICT) 1,7 Petabits pro Sekunde übertragen. Das sind 1,7 Millionen Gbit/s.
Vergleichsweise schafft das transatlantische Grace-Hopper-Seekabel der jüngsten Generation, das im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde, 352.000 Gbit/s.
Glas-Chip per 3D-Laserdruck
Die neuartige Glasfaser verfügt den Standarddurchmesser und 19 Kernen ("Cores"). Sie wurde vom NICT gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Electric Industries entwickelt. Jeder Kern kann ein optisches Trägersignal leiten.
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Zur Einspeisung der Signale wurde von der australischen Macquarie University ein kompakter Glas-Chip entworfen. „Der hält ein Wellenleiter-Muster, das wir mit einem 3D-Laserdruckverfahren strukturiert haben“, sagt der Forscher Simon Gross. Damit ließen sich die Trägersignale in alle Kernen gleichzeitig einspeisen - Verluste blieben gleichmäßig gering.
Rekord unter Laborbedingungen
Störende Signalinterferenzen zwischen den Cores konnten die Forscher*innen mithilfe des sogenannten MIMO-Verfahrens (multiple Input multiple Output) vermeiden. Der Rekord gelang wohlgemerkt nur unter Laborbedingungen. Für die Anwendung in Seekabeln braucht es weiterer Entwicklung.