Saturn-Mond Mimas könnte Ozean enthalten
Der Saturnmond Mimas könnte eine flüssige Überraschung bereithalten. Davon sind Weltraumforscher*innen des Southwest Research Institute (SwRI) in Texas überzeugt. In einer neuen Studie legen sie dar, warum Sensordaten der NASA-Raumsonde Cassini darauf hinweisen, dass Mimas unter einer harten Kruste einen flüssigen Ozean beherbergt.
Gezeitenkräfte im "Todesstern"
Mimas wird spaßhalber als "Todesstern" bezeichnet, weil er dank des großen Herschel-Kraters auf seiner Oberfläche ein wenig wie das imperiale Riesenkonstrukt aus "Star Wars" aussieht. Die Rotationsachse des Mondes eiert leicht. Laut den Forscher*innen ist dies auf Gezeitenvorgänge unterhalb der Oberfläche zurückzuführen.
Ablenkende Krater
"Weil die Oberfläche von Mimas stark mit Kratern übersät ist, dachten wir, es sei nur ein gefrorener Eisblock", sagt Alyssa Rhoden vom SwRI. "Interne Wasserozeanwelten (IWOWs) wie Enceladus (Saturnmond) und Europa (Jupitermond) tendieren dazu, aufgerissen zu sein und andere Zeichen geologischer Aktivität aufzuweisen. Wie sich herausstellt, hat Mimas Oberfläche uns reingelegt. Unsere neuen Erkenntnisse haben die Definition von potenziell bewohnbaren Welten in unserem Sonnensystem und darüber hinaus stark erweitert."
Wasser im Orbit von Uranus
Im Falle von Mimas sollte die Eiskruste um den Ozean 22 bis 32 Kilometer dick sein. Man müsste sich also durch die drei- bis vierfache Höhe des Mount Everest bohren, um zum flüssigen Teil des Mondes zu gelangen. Flüssig bleiben kann das Innere des Mondes durch Gezeitenkräfte bei der Umrundung des Heimatplaneten Saturn. Ähnlich könnte es sich laut den Forscher*innen nun auch bei anderen Planeten abspielen, etwa bei Monden rund um den Uranus.