Science

Start-up will 20 Kilometer tief in die Erde bohren

Energie, die aus dem Erdboden gewonnen wird gilt als großer Hoffnungsträger im Bereich alternativer Energien. Eine solche Möglichkeit ist Tiefengeothermie. Dabei wird Erdwärme genutzt, die tief im Boden gespeichert ist. Durch spezielle Bohrungen werden in solchen Verfahren Wasser oder Dampf aus heißen Gesteinsschichten gefördert, mit dem man Generatoren antreiben und Strom erzeugen kann. 

Mikrowellen schmelzen Gestein

Das US-Start-up Quaise hat sich auf die Erforschung und Entwicklung von entsprechenden Bohr- und Erschließungsmethoden spezialisiert. Es will Geothermie effizienter und nicht zuletzt wirtschaftlicher machen. Bereits seit einiger Zeit arbeiten seine Mitarbeiter*innen an einer Methode, bei der mit hochfrequentierter Mikrowellentechnologie Gestein geschmolzen und verdampft wird, anstatt nur mechanisch in den Boden zu bohren. Dazu verwenden sie spezielle Bohrköpfe, mit denen sie 3 bis 20 Kilometer unter die Erdoberfläche bohren. 

➤ Mehr lesen: Start-up will tiefstes Loch der Erde für Energiegewinnung graben

"Einzige Option" für saubere Energie

Tiefengeothermie brauche laut Quaise “weniger als 1 Prozent der Fläche und Materialien anderer erneuerbarer Energien”. Dabei sei es "die einzige Option für einen nachhaltigen Übergang zu sauberer Energie”. Quaise verfolgt das ehrgeizige Ziel, die Tiefengeothermie als unverzichtbare Energiequelle im 21. Jahrhundert zu etablieren. "Tiefgeothermie-Kraftwerke können 10-mal mehr Energie erzeugen als herkömmliche geothermische Ressourcen, rund um die Uhr Grundlaststrom liefern und einen fast universellen Zugang zu sauberer Energie auf einer kleinen Landfläche ermöglichen“, heißt es in einer Presseaussendung.

Geld für die Weiterentwicklung der Bohrmethoden

Nun konnte das Unternehmen neue Investor*innen von seinem Projekt überzeugen. Darunter ist auch Mitsubishi. "Die Welt braucht mehr denn je bahnbrechende Technologien, die reichlich CO2-freie Wärme und Strom liefern können, um bis 2050 CO2-neutral zu werden. Wir glauben, dass Tiefengeothermie großes Potenzial hat, eine dieser Technologien zu werden“, sagt Toshiaki Nobuhara, ein Mitsubishi-Manager. "Wir fühlen uns geehrt und freuen uns, Quaise auf seinem Weg zur Verwirklichung tiefer Geothermie zu begleiten.“ 

Mit den neuen Finanzmitteln will Quaise seine Bohrmethoden an bestimmten Standorten weiterentwickeln. Zunächst gehe jetzt vor allem darum, mehr über die Geologie an den Test-Standorten zu erfahren. Dafür wird das Unternehmen seismische und magnetische Untersuchungen durchführen und schauen, wo Bohrungen am sinnvollsten wären. In der Folge sollen aus diesen Erkenntnissen dann erste kommerzielle Pilotprojekte entstehen. 

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