Steirischer Arzt stellt Atteste gegen Masken online aus
„Wehrt euch gegen den Masken-Wahnsinn“ und „Fürchtet euch nicht vor Fake-Corona!“ Was wie Slogans von Verschwörungstheoretikern klingen, ist auf der Facebook-Seite des Allgemeinmediziners Peer Eifler zu lesen.
Den Sprüchen lässt er auch Taten folgen – indem er Patienten Atteste ausstellt, die sie angeblich von der Tragepflicht eines Mund-Nasen-Schutzes befreien, berichtet der ORF.
Hunderte Atteste pro Woche
Man müsse nicht in die Praxis kommen. Diese Atteste werden online ausgestellt, gegen eine Gebühr von 10 Euro. Der Arzt soll eigenen Angaben zufolge Hunderte Atteste pro Woche ausstellen.
Diese bekommen nicht nur Menschen mit Atemwegserkrankungen: Es reiche für Eifler aus, wenn sie Angst vor der Maske haben. Denn: „Diese Maske ist psychisch extrem traumatisierend, gesundheitsschädlich. Was hier passiert ist ein Verbrechen“, sagt Eifler zum ORF.
Berufsverbot
Die Ärztekammer ist über Peer informiert. Seit Mai wird ein Berufsverbot gegen den Arzt geprüft. Eifler hat mit Klage gedroht, falls es dazu kommen sollte. Für die Ärztekammer sind seine Atteste jedenfalls „Scheinatteste“ und „Gefälligkeitsatteste“. Außerdem sei es gesundheitsgefährdend, wenn sich ein Arzt gegen wissenschaftliche Kenntnisse stellt.
Das heißt aber nicht, dass es gar keine Atteste gibt, die von der Maskenpflicht befreien. Solche gibt es tatsächlich für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, wie etwa Asthma. Die Patienten müssen aber vor der Ausstellung des Attests klinisch untersucht werden.
Atemwegserkrankungen lassen sich so nachweisen. Panik vor dem Tragen von Masken und Angstzustände lassen sich klinisch nur schwer bestätigen. Eine Online-Ausstellung, ohne überhaupt den Patienten untersucht zu haben, sei jedenfalls unzulässig.