Sterbender Stern lässt Schicksal der Erde erahnen
Forscher aus Australien und Ungarn haben in einer neuen Studie den Stern T Ursae Minoris genauer erforscht und wagen die Prognose, dass die Sonne eines Tages dasselbe Schicksal wie der 3000 Lichtjahre entfernte Stern ereilen wird. T UMi, wie der Stern kurz genannt wird, besitzt ungefähr die doppelte Sonnenmasse, ist aber mit 1,2 Milliarden Jahren wesentlich jünger. Dennoch scheint er das Ende seines Lebens als großer Stern erreicht zu haben, wie Phys.org berichtet.
Alterung beobachten
"Das ist eine der seltenen Möglichkeiten, dass Zeichen der Alterung direkt an einem Stern über menschliche Zeitspannen hinweg beobachtet werden können", meint Meridith Joyce von der Australian National University, eine der Mitautorinnen der Studie. "Wir erwarten, dass T UMi und unsere Sonne ihr Leben viel ruhiger und langsamer im Vergleich zu einer Supernova beenden werden, die eine kräftige und leuchtstarke Explosion ist."
Pulsieren
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass T UMi in den vergangenen Millionen Jahren stark pulsierte. Der Kernfusionsprozess in seinem Inneren weist eine Art "Schluckauf" auf. Der Stern dehnt sich dabei stark aus und schrumpft anschließend wieder. Momentan befindet sich der Stern wieder in einer Schrumpfphase. Darauf lassen Beobachtungsdaten aus den vergangenen 30 Jahren schließen.
In einigen hunderttausend Jahren soll der Stern seine letzte große Ausdehnung erleben und dabei einen Teil seiner Masse als glühende Gaswolke abstoßen. Zurück bleibt ein kleiner Rest, der als Weißer Zwerg bezeichnet wird.
Das Ende der Sonne
Mit der Sonne soll es sich in ferner Zukunft ähnlich verhalten. In rund fünf Milliarden Jahren soll sie sich ebenfalls in mehreren Pulsen ausdehnen und dabei zum Roten Riesen werden. Die Sonne wird stark expandieren und sich dabei die inneren Planeten des Sonnensystems, darunter auch die Erde, einverleiben. Am Ende soll von ihr ebenfalls nur ein Weißer Zwerg übrig bleiben.
Zinn und Blei
Bei den letzten "Atemzügen" des Sterns, dem Pulsieren, verändern sich Größe, Helligkeit und Temperatur des Sterns ständig. Während des Prozesses werden aber auch schwerere Elemente ins All abgestoßen, etwa Kohlenstoff, Stickstoff, Zinn und Blei. Ob sich die Vorhersagen der Forscher bewahrheiten, sollen Beobachtungen in den nächsten 30 bis 50 Jahren überprüfen.