U-Kohlenstoff könnte ein Wundermaterial wie Graphen sein
Wissenschaftler untersuchen derzeit eine neue Zustandsform von Kohlenstoff, die derzeit den Namen „U-Kohlenstoff“ trägt. U steht dabei für Unusual. Entdeckt hat es der Physiker Joel Therrien von der University of Massachusetts in Lowell in den USA, wie das ScienceMag berichtet. Therrien hatte seine Entdeckung erstmals Anfang November auf einer Konferenz vorgestellt.
Keine Kratzer mit Stahl möglich
Das neue Material hat mehrere „Wundereigenschaften“. Wissenschaftler vergleichen es mit hochwertigem Stahl, weil es sich fast so verhält. Es reflektiert 90 Prozent des auffallenden Lichts und glänzt hell. Man kann mit Stahl auch keine Kratzer auf die Oberfläche machen, nur mit Diamanten lassen sich Kratzer darauf hinterlassen. Das Material hat außerdem eine hohe Leitfähigkeit, wie winfuture berichtet.
U-Kohlenstoff ist außerdem härter als Edelstahl. Die Substanz scheint außerdem ferromagnetisch zu sein und sich bei Temperaturen bis zu 125 Grad wie ein Permanentmagnet zu verhalten.
Erhitzt man den U-Kohlenstoff langsam, kann er in einen Zustand versetzt werden, der ähnlich wie amorphes Silizium ist. Damit wäre auch ein Einsatz in Solarzellen möglich. Das Material könnte aber auch zu leichten Beschichtungen, medizinischen Produkten und neuartigen elektronischen Geräten führen.
"Adamantia"
Therrien hatte das neue Material eher zufällig entdeckt, denn er wollte eigentlich Pentagraphen herstellen. Es hatte dann auch zwei Jahre gedauert, bis er seine Entdeckung nachproduzieren konnte. Therrien schlägt den Namen „Adamantia“ vor, in Anlehnung an das Adamant der Alchemisten, das als legendär gilt.
Das neue Material muss allerdings noch viel mehr erforscht werden. Die Forscher haben bisher nur dünne Filme aus dem Material hergestellt, die sie mit Elektronenmikroskopen und Röntgenspektrometern untersucht haben.