Science

Warum Astronauten im All gesundheitliche Probleme bekommen

Nach längerer Zeit im All steigt für Astronauten auch die Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme zu bekommen. Beispiele dafür sind etwa Herz-Kreislauf-Probleme oder Schlafstörungen. Warum das so ist, stellte Wissenschaftler bisher vor ein Rätsel. Nun haben US-Forscher einen möglichen Grund dafür ausgemacht.

Mitochondrien spielen Schlüsselrolle

Laut dem Forscherteam könnten Mitochondrien, die Energie produzierenden "Kraftwerke" von Zellen, eine Schlüsselrolle dabei spielen. Für ihre vor kurzem in der Fachzeitschrift Cell veröffentlichten Studie werteten sie Daten aus, die über Jahrzehnte auf der Internationalen Raumstation gesammelt wurden, darunter Samples von 59 Astronauten, wie die NASA diese Woche in einer Presseaussendung mitteilte.

Mäuse lieferten erste Hinweise

Für die Studie wurde auch eine umfassende Datenbank mit Tierstudien genutzt, die auf der GeneLab-Plattform in Ames gesammelt wurden. Erste Hinweise auf den Zusammenhang zwischen der Raumfahrt und Mitochondrien kamen von Nagetieren. Beim Vergleich des Gewebes von Mäusen, die auf unterschiedlichen Weltraummissionen mitflogen, stellten die Forscher fest, dass immer wieder mitochondriale Dysfunktionen auftauchten.

Bestätigt wurden die Beobachtungen von NASA-Daten über Menschen. So ließen sich etwa auch Veränderungen im Immunsystem des Astronauten Scott Kelly, der ab 2015 ein Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS verbrachte, durch die Veränderung der Aktivität seiner Mitochondrien erklären.

Auch Blut- und Urinproben von Dutzenden anderen Astronauten wiesen darauf hin, dass der Aufenthalt im Weltraum bei verschiedenen Zelltypen zu einer veränderten mitochondrialen Aktivität führte.

Flug zum Mars als gesundheitliche Herausforderung

Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass Astronauten bei künftigen Reisen zum Mond und zum Mars vor erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen stehen könnten. Sie würden aber auch helfen diese Probleme zu überwinden, wird der Studienautor Afshin Beheshti in der Aussendung der NASA zitiert. Entscheidend sei die Entwicklung von Gegenmaßnahmen und Medikamenten, die dafür sorgen, dass Menschen lange Zeit gut im Weltraum leben können.

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