Start-ups: Mit wenigen Klicks optimal finanziert
Jungen und innovativen Unternehmen mangelt es meist nicht an guten Ideen, sondern an Geld. Die Finanzierung von Start-ups war lange Zeit auf Förderungen und Bankkredite angewiesen, und das führte leider zu oft zu Enttäuschungen.
Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende Erste Bank: "Es kam immer wieder vor, dass gute Projekte aufgrund von fehlenden Eigenmitteln von der Bank nicht finanziert werden konnten oder es auch zu großen Verzögerungen kam."
"Bank und Crowdfunding-Plattformen sind keine Konkurrenten, sondern ein vielfältiges Angebot, das einander ergänzt."
Der richtige Finanzierungsmix zählt
Den richtigen Mix aus verschiedenen Finanzierungsformen zu finden, ist für viele Jungunternehmer*innen und Start-ups eine echte Herausforderung und extrem zeitaufwendig. "Die verschiedenen Anbieter*innen von Startkapital wurden zu lange als Konkurrent*innen gesehen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Bank und Crowdinvesting-Plattformen sind keine Konkurrenten, sondern ein vielfältiges Angebot, das einander ergänzt," so Holzinger-Burgstaller.
Der Grund: Crowdkapital stellt eine gute Möglichkeit dar, die Eigenkapitalausstattung von Unternehmen zu verbessern und dadurch die Einsatzmöglichkeiten von Fremdkapital, also Bankkrediten, zu erhöhen.
Holzinger-Burgstaller: "Am wichtigsten ist ein optimaler Finanzierungsmix. Doch diesen zu finden ist angesichts der Vielfältigkeit der Finanzierungslandschaft gar nicht so einfach, denn bisher fehlte eine gute Möglichkeit, die unterschiedlichen Finanzierungsformen und -angebote ganzheitlich zu betrachten. Letztendlich ist nicht jede Finanzierungsart für jedes Projekt oder zu jedem Zeitpunkt gleich gut geeignet."
Die Finanzierungsdrehscheibe fundnow
"Um Gründer*innen, Start-ups sowie Klein- und Mittelbetrieben kein isoliertes Produkt, sondern ganzheitliche Lösungen bieten zu können, wurde 2019 fundnow.at als zentrale Anlaufstelle für Finanzierungen entwickelt, so Holzinger-Burgstaller. Dabei ist fundnow.at eine gemeinsame Initiative von Erste Bank und CONDA, Österreichs größter Crowdinvesting-Plattform für Start-ups und KMUs.
Seit der Gründung 2013 konnte der Crowdinvesting-Pionier mehr als 160 Projekte mit über 50 Millionen Euro finanzieren. Daniel Horak, Co-Founder & Managing Partner: "CONDA ist bald 10 Jahre am Markt und konnte in dieser Zeit ein breites Spektrum von Unternehmen erfolgreich finanzieren. Dabei reichte das Spektrum vom neu gegründeten Start-up über die Finanzierung eines Prototyps bis hin zum schnell wachsenden Scale-up oder etablierten KMU, welches Eigenkapital für weitere Investitionen aufnehmen wollte."
Horak weiß, worauf es beim Thema Finanzierung ankommt: "Es geht aus meiner Erfahrung primär um den richtigen ,fit‘, also nicht jede Finanzierung passt zu jedem Zeitpunkt zu jedem Unternehmen."
"Das war genau das, was wir gesucht hatten."
Online zum richtigen Finanzierungsmix
War früher eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung mit großem Aufwand verbunden, so braucht es heute bei fundnow nur wenigen Klicks. User*innen geben anonym ihren gewünschten Finanzierungsbetrag ein, ergänzen diese Information mit Kernunternehmensdaten und erhalten binnen 5 Minuten einen ersten Vorschlag für einen Finanzierungsmix aus Bankfinanzierung und alternativen Finanzierungsformen.
Danach können Interessierte ein Profil erstellen, den Business- und Finanzplan der eigenen Firma hochladen und eine konkrete Anfrage stellen. Eine detaillierte und individuell zugeschnittene Finanzierung wird binnen 48 Stunden kostenlos ausgearbeitet. Auf Basis dieses Angebots können persönliche Termine mit den jeweiligen Geldgebern vereinbart werden.
Horak: "Generell ist wichtig zu wissen, dass der Algorithmus von fundnow immer einen ersten Vorschlag errechnet. Das heißt, dass auch manchmal eine reine Bankfinanzierung das Mittel der Wahl sein kann oder auch andere Finanzierungsquellen passend sind. Am Ende stehen hier aber immer die Expert*innen der Erste Bank und CONDA hinter den konkreten Lösungsvorschlägen."
VELLO finanzierte mit fundnow die Expansion
Von der Effektivität des Finanzierungstools fundnow.at konnte sich auch der Wiener Faltradhersteller VELLO überzeugen. Das 2017 von Valerie Wolff und Valentin Vodev gegründete Unternehmen hat sich vollständig der nachhaltigen Mobilität verschrieben. So ist das VELLO Bike+ das leichteste E-Bike seiner Klasse. Inklusive All-in-One-Heckmotor, also Motor und Batterie in einem, wiegt das Faltrad gerade einmal 13 Kilogramm und verfügt über eine Selbstlade-Technologie. Das heißt, die Batterie lädt sich auch beim Fahren.
Ebenfalls nachhaltig ist der Umstand, dass mehr als 60 Prozent der Wertschöpfung von VELLO in Österreich passieren. Nachdem das Produkt in Österreich erfolgreich am Markt eingeführt worden war, stand eine Expansion nach Frankreich an, für die 850.000 Euro gebraucht wurden.
VELLO-Gründerin Valerie Wolff: "Der von fundnow für VELLO ermittelte Finanzierungsvorschlag sah eine Mischung als Crowdfunding-Kampagne und Kredit vor. Das Crowdfunding hatte den Zweck, die Eigenmittel zu stärken, und den Vorteil, dass wir durch die Einbindung der Crowd-Investoren unsere Community stärken konnten. Außerdem handelt es sich bei dem über die Crowd eingesammelten Mittel um ein qualifiziertes Nachrangdarlehen, was sich positiv auf das Unternehmensrisiko auswirkt. Das war genau das, was wir gesucht hatten."
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen.