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Apps

5 Apps, mit denen man schlechte Gewohnheiten los wird

Wenn es um das Ändern von Gewohnheiten - vor allem schlechten - geht, wird gerne der innere Schweinehund vorgeschoben. Die Umsetzung von Zielen fällt dabei je nach Laster nicht immer leicht, auch weil psychologische oder physiologische Komponenten eine große Rolle spielen.

Ein weiteres Problem bei der Umstellung von schlechten Angewohnheiten ist oft die Planung. Meist scheitert es daran, dass wir den Gedanken in irgendeine Schublade packen, die wir nie wieder öffnen. Hier kommen Apps zur Gewohnheitsänderung ins Spiel.

Diese versuchen uns bei der Umsetzung unserer Ziele auf verschiedene Arten zu unterstützen. Gamification, eine soziale Komponente oder einfach nur eine Übersicht, was uns erwartet, sollen helfen, unser Ding durchzuziehen. Für ganz besondere Härtefälle gibt es sogar persönliche Coaches, die sich via App einkaufen lassen.

Streaks

Wer alles in einer App haben möchte, bekommt mit Streaks den passenden Partner an die Seite gestellt. Die mit dem Apple Design Award ausgezeichnete App trumpft durch coole Visualisierungen und einer einfachen Handhabung auf. Beim Start der App landen wir direkt im Dashboard, das uns mit unseren Gewohnheiten konfrontiert. Hier können bis zu 12 Aufgaben angelegt werden, die wir jeden Tag erledigen möchten, bzw. eine Änderung für unser Leben darstellen.

Möchten wir etwa mit dem Rauchen aufhören, legen wir einen eigenen Streak nur fürs Rauchen an. Im Dashboard können wir danach jederzeit und unkompliziert die Aufgabe betrachten und Daten hinzufügen, wenn wir beispielsweise wieder einen Tag ohne Rauchen geschafft haben. Streaks unterstützt uns aber auch noch bei anderen Aufgaben. So gibt es beispielsweise mehr als genug Menschen, die nicht einmal ansatzweise die empfohlenen drei Minuten beim Zähneputzen einhalten. Auch hierfür können wir eine Aufgabe anlegen.

Streaks zählt aber nicht nur mit, ob wir die Gewohnheit geändert haben, es unterstützt uns sogar dabei, indem es in diesem Fall einen Timer bereithält, der drei Minuten mitzählt. Auch sportliche Aktivitäten oder Ernährungswünsche können in der App hinterlegt werden. Streaks sammelt sämtliche Daten und bereitet sie dann in einer Erfolgsgrafik auf. Diese zeigt uns, wie wir uns über Wochen und Monate mit unseren Umstellungen geschlagen haben.

Streaks ist um 5,49 Euro für iOS erhältlich.

HabitShare

Aus der Psychologie hört man immer wieder, dass Ziele nicht großartig angekündigt oder besprochen werden sollen, weil es die Motivation zur Durchführung schwächt. Trotzdem gibt es jede Menge Menschen, die ihre Ziele bzw. Gewohnheitsänderungen mithilfe der Unterstützung von Familie und Freunden am besten umsetzen.

Hier setzt HabitShare an. Die App versteht sich als Light-Version eines sozialen Netzwerkes, in dem es nur um Vorhaben und Gewohnheitsänderungen geht. Um das Konzept der App voll nützen zu können, sollten wir zuallererst Freunde hinzufügen. Diese können recht unkompliziert eingeladen werden und werden nach Annahme der Anfrage direkt in der Freundesliste sichtbar. Um loszulegen, gilt es dann nur noch, unsere Ziele zu erstellen. Dafür legen wir im Reiter „My Habits“ beispielsweise „Nicht Rauchen“ als Ziel an.

Danach zählt die App jeden Tag, an dem wir unsere Aufgaben erfüllen und fügt diese zu unserem Fortschritt hinzu. Sofern wir dieses spezifische Ziel dann mit unseren Freunden teilen, können diese jederzeit einsehen, wie erfolgreich wir waren. Zur Unterstützung können Freunde sich außerdem Nachrichten, sowie Chest-Bums, High-Fives und andere Gifs schicken, die motivieren sollen.

Selbstverständlich kann nicht nur ein Habit angelegt werden, sondern gleich mehrere. Möchten wir etwa unser Lauftraining wiederbeleben oder eine neue Sprache lernen, können diese Ziele einfach hinzugefügt werden. Außerdem können wir jedes dieser Ziele individuell nur mit einzelnen Freunden teilen oder komplett verstecken.

HabitShare ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Habitica

Manche brauchen statt der Unterstützung von Freunden andere Mittel, um bei der Änderung von Gewohnheiten erfolgreich zu sein. Habitica versucht hier mit Gamification seine Nutzer anzutreiben. Um die Spiele beginnen zu lassen, müssen wir die App aber erstmal mit Aufgaben und Zielen befüllen. Habitica unterscheidet hier zwischen To-Do-Elementen, Gewohnheiten und Aufgaben, die über mehrere Tage oder mehrmals wiederholt werden müssen.

Haben wir unsere Aufgaben eingetragen, gilt es noch einen Avatar auszuwählen. Dieser Avatar ist unsere Spielfigur, die es wie ein Pokemon zu pflegen gilt. Auf insgesamt drei Stats müssen wir dazu unsere Aufmerksamkeit richten. Die Gesundheit, die Erfahrung und die Fähigkeiten. Erledigen wir brav unsere Aufgaben, verbessern sich diese Werte und unser Avatar steigt im Level auf. Vergessen wir aber Aufgaben oder ignorieren diese, nehmen die Stats langsam ab.

So verliert unser Avatar dann beispielsweise Gesundheit, was bei Bewältigung von In-App Quests zum Problem werden kann. Für die Extraportion Motivation kann Habitica auch in der Gruppe mit Freunden gespielt werden. Der Zusammenschluss führt dann auch dazu, dass nicht nur unser Avatar, sondern auch der unserer Freunde leidet, wenn wir nicht brav sind.

Habitica ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Coach.me

Auch Coach.me setzt auf Motivation durch andere, geht aber in Sachen Unterstützung noch einen Schritt weiter. Dafür fragt Coach.me zuallererst ab, was genau wir eigentlich Wünschen. In vordefinierten Listen können wir dazu unsere Ziele auswählen. Beispielsweise gibt es die Kategorien „Get Fit“ oder „Lern a Skill“. Hier stehen dann je nach Kategorie unter anderem Lauftraining, Muskeltraining oder Gitarrespielen zur Auswahl.

Dass Coach.me hier eine etwas engere Kategorisierung vornimmt, hat einen besonderen Grund. Um Nutzer auch wirklich den richtigen Communities zuteilen zu können, muss die App exakt wissen, was wir vorhaben. Neben dem Tracking sind die Community und das Coaching nämlich die zentralen Features der App. Wenn wir etwa Lauftraining als Ziel haben, können wir uns in Coach.me mit anderen Läufern austauschen.

Tipps für Muskelkater oder zur Steigerung der Pace lassen sich so in der jeweiligen Community erfragen und gleichzeitig zur Motivation heranziehen. Wer zusätzliches Coaching benötigt, kann direkt in der App noch einen Schritt weiter gehen. Coach.me bietet persönliche Coaches an, die wir jederzeit anschreiben und um Tipps fragen können.

Außerdem motivieren uns auch diese zusätzlich und verfolgen laufend unsere Fortschritte. Ganz billig ist der Service aber nicht. Je nach Thema kosten die Coaches ab 15 Euro aufwärts pro Monat.

Coach.me ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

HabitBull

Wer auf ausufernde Designs und Coaching verzichten kann und stattdessen einfach nur sein Ding durchziehen möchte, ist bei HabitBull an der richtigen Adresse. Die App legt den Fokus auf flexible Gewohnheitsänderungen und verpackt das Ganze in einem einfachen Interface.

Wer Gewohnheiten nicht nur täglich, sondern einfach mehrmals in einer Woche oder einem Monat einführen möchte, kann auch das bei HabitBull einstellen. Die App orientiert sich dann nicht an einem Tagesziel, sondern an flexiblen Zeitzielen, die wir uns selbst setzen können. Sämtliche Ziele können per Wischgeste nach Wichtigkeit sortiert werden. Außerdem zeigt das Dashboard, wie viel uns jeweils zu den 100 Prozent fehlen.

Trotz der simplen Gestaltung bietet HabitBull aber auch Grafiken an, die unseren Fortschritt und die Entwicklung im Zeitverlauf darstellen. Mittels individueller Push-Benachrichtigungen können wir außerdem selbst entscheiden, an was wir wie und wann erinnert werden möchten.

Habit Bull ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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