A Huawei smartphone is seen in front of displayed Google Play logo in this illustration picture
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Apps

Die besten alternativen App Stores für Android und iOS

Für den Großteil der Android-Nutzer ist der Play Store die primäre Anlaufstelle, wenn es um Apps und Games geht. Aufgrund der einfachen Bedienung und der sofortigen Verfügbarkeit auf den meisten Android-Geräten denken die wenigsten darüber nach, sich nach Alternativen umzusehen. Dabei gibt es überraschend viele Play-Store-Konkurrenten, die sich auch in Sachen Angebot keineswegs verstecken müssen. Vom vollständigen Open-Source-Store bis zur kommerziellen Alternative ist alles vertreten.

Selbst für iOS-Geräte gibt es theoretisch Alternativangebote. Hier ist das Unterfangen aufgrund von Einschränkungen seitens Apple aber ungemein schwieriger.

Amazon Appstore

Einer der größten und am stärksten verbreiteten Stores abseits des Play Store ist der Amazon Appstore. Dieser wird vor allem Besitzern eines Amazon Fire Gerät bekannt sein, die statt dem Google Store eben ihre eigene Variante mitbringen. Lange Zeit erste und einzige Anlaufstelle für Amazon Prime Video, gibt es heute ausreichend Gründe für die Installation von Amazons Ableger.

So kann sich der Katalog mittlerweile mehr als nur sehen lassen. Viele große und beliebte Apps sind hier vertreten und können heruntergeladen werden. Vereinzelt bietet der Amazon-Ableger auch Anwendungen exklusiv an, die dann eben nur hier und nicht etwa im Play Store verfügbar sind.

In den vergangenen Jahren konnten Nutzer außerdem durch regelmäßige Aktionen einiges an Geld sparen, da Apps und Games immer wieder kostenlos verfügbar gemacht wurden. Die Appstore-App kann ganz einfach über die Webseite von Amazon geladen und ohne großen Aufwand installiert werden.

Amazon Appstore ist kostenlos für Android erhältlich.

F-Droid

Der App Store F-Droid gehört zu den ältesten Store-Alternativen für Android. Bereits 2010 wurde F-Droid frei zum Download bereitgestellt und stellt für Vertreter freier Software eine wichtige Alternative dar. F-Droid richtet sich vorrangig an Poweruser. Hier finden sich unter anderem Apps wie K-9 Mail, Open Camera, VLC oder ownCloud.

Bei sämtlichen Apps, die auf F-Droid gelistet werden, handelt es sich um freie Software. Sowohl der Source Code als auch die Lizenz müssen frei zur Verfügung stehen, um überhaupt gelistet zu werden. Jeder kann dabei Vorschläge zur Aufnahme von Apps machen, die nach umfangreichen Sicherheitsprüfungen und unter Einhaltung der Regeln für freie Software gelistet werden.

Neben der fest integrierten Repository von F-Droid erlaubt die Anwendung aber auch das Einbinden von Dritt-Repositories. Können Entwickler die Regeln von F-Droid nicht erfüllen oder wollen sie eine unabhängige Alternative zum Play Store bereitstellen, bietet sich die Einbindung via Repository an. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, findet sogar Alternativen zu F-Droid im Angebot des alternativen Stores.

F-Droid ist kostenlos für Android erhältlich.

Aurora Store

Nutzer von Android-Geräten, die sich nicht vollständig in die Fänge von Google begeben wollen, haben oftmals ein Problem. Zwar will man möglichst wenig mit dem Konzern aus Mountain View zu tun haben, wenn aber die ersten Apps nicht ohne den Play Store zu bekommen sind, bröckelt die Distanz zu Google schnell. Genau für dieses Problem gibt es einen praktischen Ausweg.

Der Aurora Store versteht sich als inoffizieller FOSS-Client zu Googles Play Store. Aurora reißt uns dabei nicht gleich ein Loch in die Privatsphäre, da das von Google genutzte Framework nicht zum Einsatz benötigt wird. Weder Google Play Services noch MicroG sind zum Einsatz notwendig. Um die Apps laden zu können, stellt Aurora eine Art Anonym-Modus zur Verfügung. Über einen implementierten Google-Account werden sämtliche Abfragen durchgeführt, ohne von uns eine Registrierung oder Anmeldung zu verlangen.

Um auch an Apps außerhalb unserer Region zu kommen, ermöglicht Aurora auch Spoofing. Das virtuelle Verändern des Standortes ermöglicht so den Zugriff auf Apps, die beispielsweise nur in einem Land verfügbar sind. In Zusammenarbeit mit Exodus Privacy zeigt der alternative Store außerdem an, welche Apps auf versteckte Tracker setzen und uns möglicherweise ausspionieren.

Aurora Store ist kostenlos für Android erhältlich.

APKMirror

Genau genommen handelt es sich bei APKMirror nicht um einen App Store, sehr wohl aber um eine mehr als hilfreiche Alternative. Die Webseite dient als erste Anlaufstelle für all jene, die aus irgendeinem Grund eine App aus dem Play Store nicht beziehen können oder wollen. Ein Beispiel sind etwa Probleme mit einer aktuellen Version einer App. Stürzt das neueste Update ständig ab oder können wir uns mit einer Änderung der Benutzeroberfläche nicht anfreunden, kann APKMirror zumindest vorläufig in den meisten Fällen Abhilfe schaffen.

Haben wir eine App im Auge, können wir diese in die Suchmaske auf der Seite eintippen. APKMirror zeigt uns dann sämtliche verfügbare Versionen der App oftmals auch inklusive Beta-Versionen an. Auf der jeweiligen Downloadseite stellt APKMirror dann die jeweilige App als Datei zur Verfügung und stellt im selben Atemzug Infos bereit, um die Sicherheit der App zu verifizieren. So ist jede App bzw. deren Download mit SHA-Fingerabdrücken versehen, die eine unveränderte Übertragung überprüfen lassen.

Es gibt aber auch einige Einschränkungen zu beachten. Da es sich bei APKMirror um ein legales Angebot handelt, werden keine kostenpflichtigen Apps zum Download bereitgestellt. Auch muss an manchen Stellen beachtet werden, welche Version installiert wird. Teilweise stehen für Apps unterschiedlichste Varianten für verschiedene Display-Auflösungen oder Prozessor-Architekturen zur Verfügung.

APKMirror ist kostenlos über die Webseite erreichbar.

Aptoide

Bei Aptoide handelt es sich um einen der ältesten Drittanbieter-Stores für Android. Bereits Ende 2009 war Aptoide für die breite Masse verfügbar und wird bis heute weitergeführt. Im Portfolio von Aptoide finden sich große Apps wie Facebook, Flesky oder Nest. Genauso sind aber auch unzählige aktuelle und alte Games erhältlich.

Auch hier setzt man auf eine Mischung aus Haupt-Repository und manuell aktivierbaren Dritt-Repositories. Über ein eigenes Interface können dazu Links zu Apps und App-Sammlungen eingefügt werden, die dann von Aptoide geladen und auf der Store-Seite präsentiert werden. Beliebt ist Aptoide nicht nur aufgrund des Daseins als Alternative zum Play Store. Bei Aptoide werden die Inhalte weniger strikt reguliert, als es etwa bei Google oder Amazon der Fall ist.

So sind etwa NSFW-Apps und Games genauso vertreten, wie die ein oder andere stark umstrittene App. Ein Argument pro Aptoide ist auch der fehlende Zwang zur Registrierung.

Aptoide ist kostenlos für Android erhältlich.

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Sonderfall iOS

Was auf Android-Geräten recht einfach anmutet, ist auf iOS-Geräten umso komplizierter. Wer das abgeschottete Dasein von Apples mobilem Betriebssystem kennt, weiß, dass Alternativen abseits der von Apple gewünschten Nutzererfahrung nur mit einigem Aufwand erreichbar sind.

Zwar bietet Apple die Möglichkeit des sogenannten Sideloadings an. 7-Tage Beschränkungen und unsichere Quellen für Apps stellen aber nicht unbedingt nutzerfreundliche Bedingungen für Otto Normalverbraucher dar. Seit 2019 gibt es das Angebot AltStore, welches auf ebendieses Sideloading in Kombination mit einer Store-Oberfläche setzt. Der Einsatz ist aber auch hier alles andere als friktionsfrei.

Wer ohne Sideloading auskommen möchte, kann lediglich auf den guten alten Jailbreak zurückgreifen. Dieser kommt aber mit einigen Einschränkungen und Problemen. So muss beispielsweise gegeben sein, dass der Jailbreak für das entsprechende Gerät und die jeweilige Softwareversion überhaupt verfügbar ist beziehungsweise funktioniert. Selbst dann kann es aber sein, dass weitere Beschränkungen auf uns warten. Eine momentan aktueller Jailbreak ist etwa das Angbeot von checkra1n.

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Während vor allem ältere Geräte oft aufgrund von Hardware-Exploits leichter zu knacken sind, ist das Unterfangen auf neueren Geräten alles andere als unkompliziert. Wer sich trotzdem für eine Jailbreak entscheidet, muss unter anderem auf System- bzw. Sicherheitsupdates verzichten und auch sonst beim Einsatz von alternativer Software und Tweaks Vorsicht walten lassen.

Der Bezug von installierbaren Apps findet dann nämlich fast ausschließlich über Drittanbieter statt. Eine Verifikation der Sicherheit jener Apps ist deshalb nicht immer zweifelsfrei möglich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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