Dating-App Grindr für mehr als 600 Millionen Dollar verkauft
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Der chinesische Spielekonzern Kunlun hat sich auf Druck der US-Regierung von der 2016 übernommenen Dating-App Grindr getrennt. Am Freitag wurde der Verkauf der bei homo-, bi- und transsexuellen Personen beliebten App für 608,5 Millionen Dollar an die Investorengruppe San Vicente Acquisition LLC bekannt gegeben.
US-Behörde machte Druck
Kunlun hatte Grindr 2018 vollständig übernommen. Das im US-Finanzministerium angesiedelte "Committee on Foreign Investment in the United States" (CFIUS) stimmte der Übernahme aber nicht zu und ordnete einen Verkauf bis Juni 2020 an . Gründe dafür wurden zwar nicht genannt, offenbar wurde aber befürchtet, dass die über die App gesammelten persönlichen Daten in die falschen Hände geraten könnten.
Bei den neuen Grindr-Besitzern handelt es sich um eine Gruppe von Entrepreneuren und Investoren aus dem Technologie- und Telekommunikationsbereich, der unter anderem der in China geborene US-Bürger James Lu angehört, der unter anderem für den chinesischen Suchkonzern Baidu in führender Position tätig war.
Kritik am Umgang mit Daten
Grindr war wegen seines Umgangs mit Daten in der Vergangenheit immer wieder ins Gerede gekommen. Zuletzt kündigten europäische Konsumentenschützer Klagen wegen Verstößen gegen Datenschutzgesetze an . 2018 wurden ohne Wissen der Nutzer hochsensible Daten wie den HIV-Status und die GPS-Daten von Usern mit Werbepartnern und externen Firmen geteilt.
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