Mit dieser App habe ich versucht, den Jetlag zu vermeiden

Mit dieser App habe ich versucht, den Jetlag zu vermeiden

© Andrea Piacquadio / Pexels / futurezone

Apps

Mit dieser App habe ich versucht, den Jetlag zu vermeiden

Die App Timeshifter hilft auch dabei, wenn man Schlafprobleme durch Schichtarbeit hat.

Man kann sich bemühen, so sehr man will, aber der Körper wird das letzte Wort haben. Eine mehrstündige Zeitverschiebung auf einer Reise lässt sich nicht im Handumdrehen von einem Tag auf den nächsten überwinden. 

Um etwa auf einer Dienstreise in die USA zu den passenden Zeiten fit zu sein, greifen manche zu Aufputschmittel oder zu Schlaftabletten. Da ich derartige Hilfsmittel nicht verwenden wollte, bin ich auf eine App gestoßen, die dabei helfen soll, den Jetlag zu vermeiden. 

➤ Mehr lesen: Die besten Schlaftracker 2024 für iOS und Android

Die Zeit verschieben

Die Smartphone-Anwendung "Timeshifter" wird laut eigenen Angaben auch von den Astronauten auf der ISS verwendet, um im Weltraum einen Tag-Nacht-Rhythmus beibehalten zu können. Empfohlen wird die App beispielsweise auch auf der Lufthansa-Website

Übrigens: Eine adaptierte Version derselben Anwendung gibt es auch für all jene, die ihren Schlafrhythmus an das Schichtarbeiten anpassen müssen. 

➤ Mehr lesen: Fitbit, Garmin, Whoop: Welcher Schlaftracker ist am genauesten?

App erstellt einen Anpassungsplan

In meinem Fall habe ich die Anwendung auf einer 3-tägigen Dienstreise an die Westküste der USA ausprobiert. Nimmt man Timeshifter in Betrieb, gibt man seine Flugdaten ein. Daraus wird ein Plan erstellt, wie man den Körper an die Zeitverschiebung anpassen kann.

Dieses Timeshifting beginnt schon einige Tage vor Abreise, um den Tag-Nacht-Rhythmus so zu verschieben, dass er bei Ankunft in Kalifornien schon einigermaßen an die dortige Zeitzone angepasst ist. 

Die App empfiehlt beispielsweise, wann man schlafen gehen sollte und wann man wieder aufwachen sollte. Darüber hinaus steht sie mit Ratschlägen zur Seite, wann man auf Koffein verzichten sollte, wann man Sonnenlicht meiden sollte und wann es sinnvoll wäre, Licht zu tanken.

➤ Mehr lesen: Blaulichtfilter helfen nur wenig, um Schlaf zu verbessern

Ratschläge als Benachrichtigungen

Dass man sich bereits vor Reiseantritt in Österreich an die Pacific-Time anpasst, ist selbstverständlich nur schwer möglich. Wenn man vor und nach der Dienstreise zu den üblichen Zeiten arbeiten muss, ist das bei einer Zeitverschiebung von 9 Stunden eher utopisch. 

Ich habe dennoch versucht, mich so gut wie möglich an die Empfehlungen der App zu halten, die als Benachrichtigung am Handy-Bildschirm aufscheinen. Zumindest mit dem Schlafrhythmus und dem Koffein hat das einigermaßen funktioniert. 

Im Flugzeug von Europa an die US-Westküste sollte man gleich nach dem Start am Nachmittag die Augen schließen, riet die App. Anschließend wäre es gut, die Fensterläden zu öffnen, um so viel Licht wie möglich abzubekommen. Draußen war es aber leider dunkel.

➤ Mehr lesen: Trotz EU-Regelung: 5 Roaming-Fallen, auf die man achten sollte

Jetlag wie eh und je

Laut meinem Timeshifter-Plan sollte ich halbwegs ausgeschlafen am Abend (Ortszeit) in San Francisco ankommen. Geklappt hat das leider nur sehr bedingt. Beim Abendessen war es schwierig, die Augen offenzuhalten. 

Und die folgende Nacht verlief, wie so ziemlich jede Jetlag-Nacht auf einer solchen US-Reise: hundemüde ins Bett, aber schon wenige Stunden später um 3 Uhr morgens munter - ohne Chance wieder richtig einschlafen zu können. 

➤ Mehr lesen: 4 Möglichkeiten, im Ausland günstig am Handy online zu sein

Vorbereitung auf die Rückreise

Während der 3 Tage in Kalifornien begann Timeshifter mich mit denselben Empfehlungen schon wieder auf die Rückreise vorzubereiten: "Jetzt kein Koffein für die nächsten 3 Stunden", "Schau, dass du so viel Licht bekommst wie möglich" oder "In 30 Minuten ist es Zeit, schlafen zu gehen."

All das ergibt natürlich Sinn. Wenn jedoch der gesamte Tag mit Terminen verplant ist und am Abend noch ein Dienstessen ansteht, kann man sich an die Ratschläge wieder nur sehr bedingt halten.

Auch wenn ich die Empfehlungen von Timeshifter nur in einem begrenzten Ausmaß umsetzen konnte, kam es mir so vor, als wäre der Jetlag bei dieser Reise nicht derart schlimm gewesen wie bei früheren Ausflügen mit derselben Zeitverschiebung.

App ist trotzdem hilfreich

Die Ratschläge der App sind keine Raketenwissenschaft. Wenn man sich selbst ein bisschen mit der Zeitverschiebung und einem passenden Rhythmus beschäftigen würde, käme man wohl auf ähnliche Verhaltensweisen, um die Auswirkungen des Jetlags gering zu halten.

Dennoch ist es praktisch, wenn die App diese Aufgabe übernimmt und einen mit regelmäßigen Notifications daran erinnert, diese und jene Maßnahme zu setzen. Schaden kann es auf keinen Fall und gefühlt hat es mir zumindest ein kleines bisschen geholfen.

Unbedingt ausprobieren

Die Timeshifter-App ist für iPhones und iPads sowie für Android-Geräte verfügbar. Das erste Reiseprojekt ist kostenlos, danach muss man pro Reise 9,99 Euro für die Jetlag-Ratschläge bezahlen. Für 24,99 Euro im Jahr bekommt man so viele Timeshifting-Pläne wie man will.

Empfehlenswert ist Timeshifter allemal. Wer eine Reise mit großer Zeitverschiebung vorhat, sollte sich die App auf jeden Fall ansehen - sie ist nicht nur hilfreich, sondern auch grafisch schön umgesetzt.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen
Florian Christof

Kommentare