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Mastodon hat Twitter einige Nutzer und Nutzerinnen weggeschnappt, aber viele bleiben nicht lange

© REUTERS / DADO RUVIC

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Mastodon-Nutzerzahlen sinken nach Twitter-Exodus wieder

Das Open-Source-Netzwerk Mastodon existiert schon seit 2016, Ende 2022 "explodierte" allerdings die Zahl seiner Nutzer*innen. Nachdem Elon Musk Twitter übernommen hatte und den Kurznachrichtendienst gründlich umzuformen begann, wurde Mastodon von vielen als Alternative auserkoren. Ende Oktober zählte das Netzwerk weniger als 500.000 aktive Nutzer*innen. Innerhalb eines Monats stieg die Zahl auf über 2,5 Millionen an. Seitdem gibt es allerdings einen merklichen Rückgang.

Nicht so einfach wie Twitter

Der Umbruch bei Twitter sei für Mastodon eine echte Gelegenheit gewesen, analysiert Social-Media-Strategin Meg Coffey laut dem Guardian. "Es gab eine Menge Leute, die verängstigt waren, die nicht an dem Ort sein wollten, zu dem sich Twitter verwandelte". Die neuen Nutzer*innen zu halten, sei aber vor allem deshalb nicht gelungen, weil Mastodon nicht so simpel bedienbar sei wie Twitter.

Bei Twitter konnte man "eine App oder eine Webseite öffnen, einige Wörter eintippen und fertig. Es war wie eine einfache SMS-Plattform." Mastodon hingegen sei wohl vielen Menschen zu komplex erschienen. Die Nutzer*innenzahlen seien bis Anfang Jänner wieder auf rund 1,8 Millionen gesunken. Viele abgesprungene Mastodon-Nutzer*innen seien zu Twitter zurückgekehrt, einige hätten sich anderen sozialen Netzwerken zugewandt oder hätten sozialen Medien gänzlich den Rücken gekehrt.

Als Bedrohung wahrgenommen

Wie PC Magazine berichtet, hatte Twitter im zweiten Quartal 2022 rund 238 Millionen aktive Nutzer*innen. Mastodon nimmt sich im Vergleich winzig aus. Die Abwanderung nach Musks Twitter-Übernahme war jedoch für Twitter offenbar immerhin so bedrohlich, dass der Kurznachrichtendienst die Bewerbung von Mastodon-Profilen und Links zum dezentral gesteuerten Konkurrenten untersagte.

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