Das Cockpit eines Tesla-Autos

Diese Idee von Elon Musk ist komplett nach hinten losgegangen (Symbolbild für FSD)

© REUTERS / Mike Blake

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Diese Idee von Elon Musk ist komplett nach hinten losgegangen

Über Jahre hinweg hat Elon Musk die Tesla-Investoren glauben lassen, dass andere Autohersteller das Full Self-Driving System (FSD) seines Unternehmens lizenzieren wollen. Das autonome Fahrsystem von Tesla sei so toll, dass es die Konkurrenz für ihre Fahrzeuge übernehmen will, lautete die Erzählung, die Musk immer wieder wiederholte.

Nun muss er eingestehen, dass kein anderer Autohersteller am FSD-System interessiert ist. "Sie wollen es nicht!", schreibt der Tesla-CEO in einem aktuellen Posting auf seinem Social-Media-Kanal auf X.

Dieser Aussage war ein Posting vorausgegangen, in dem ein Tesla-Fan behauptet, dass das Unternehmen der Konkurrenz im Bereich des autonomen Fahrens meilenweit voraus sei und eigentlich nicht mehr eingeholt werden könne. Musk antwortete darauf: "Ich habe versucht, sie zu warnen, und ihnen sogar angeboten, Tesla-FSD zu lizenzieren, aber sie wollen es nicht! Verrückt..."

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Die Erzählung von Musk

Ein kurzer Rückblick: Im Jahr 2021 hat Musk behauptet, Tesla führe "vorläufige Gespräche" mit anderen Autoherstellern, die FSD lizenzieren wollen. Im Juni 2023 hat der Tesla-CEO gepostet, er sei "gerne bereit, Autopilot/FSD oder andere Tesla-Technologien an Mitbewerber zu lizenzieren". 

Im April 2024 sagte Musk ausdrücklich, dass Tesla "in Gesprächen mit einem großen Autohersteller" stehe und dass es "gute Chancen" gäbe, dass noch dieses Jahr ein Vertrag bezüglich der Lizenzierung des FSD-Systems unterzeichnet wird, wie Electrek berichtete.

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Wie steht es um das Full Self-Driving?

Der Ansatz, den Tesla beim autonomen Fahren verfolgt, sorgt seit Jahren für harsche Kritik. Eine unfertige Software an die Tesla-Fahrerinnen und -Fahrer zu verteilen - FSD Beta - könnte auch dafür verantwortlich sein, dass es zu entsprechenden Unfällen mit Todesfolge gekommen ist. 

Erst vor wenigen Wochen hat sich das Unternehmen mit einem Tesla-Unfallopfer außergerichtlich geeinigt. Bei dem Crash ist ein Tesla Model Y mit aktiviertem Autopilot in ein stehendes Polizeiauto gekracht. Mehrere ähnliche Unfälle hat es bereits in der Vergangenheit gegeben. Ein solcher Fehler in der Software dürfte Tesla also bekannt gewesen sein. 

Jedenfalls wollte es Tesla nicht auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen und einigte sich mit dem Unfallopfer kurz bevor der Prozess startete. Auf diesem Weg hat das Unternehmen ein gerichtliches Urteil zu FSD vermeiden können. Dieser Fall zeigte, dass Tesla den Weg zu Gericht scheut und davon ausgeht, den Prozess zu verlieren

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Was macht die Konkurrenz?

Mercedes-Benz hat da mehr Vertrauen in sein autonomes Fahrsystem. Als der deutsche Autohersteller sein "Drive Pilot"-System auf Level-3-Basis veröffentlich hat, übernahm das Unternehmen die volle Haftung für das Fahrzeug, wenn das System aktiviert ist. Das berichtet Electrek

Übrigens: Die Google-Schwester Waymo, die in den USA mittlerweile eine riesige Flotte an komplett selbstfahrenden Autos betreibt, hat eine Zusammenarbeit mit Toyota bereits im April bekannt gegeben. Toyota will ausloten, wie es die Waymo-Technologie für seine Fahrzeuge nutzen und zur Weiterentwicklung des autonomen Fahrsystems beitragen kann.

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