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So informiert man sich online über Lawinengefahr und Schneelage

Bei allem Spaß am Sport ist der Berg auch ein gefährliches Umfeld. Das zeigen nicht nur aktuelle Meldungen über verunglückte Skifahrer, sondern auch die Statistiken aus dem Vorjahr: Laut Alpinunfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit und der Alpinpolizei waren im vergangenen Jahr 268 Todesopfer in Österreichs Bergen zu beklagen, der langjährige Durchschnitt liegt gar bei 292 Toten. Die Alpinpolizei verzeichnet im abgelaufenen Jahr 95 Lawinenunfälle, bei denen 15 Personen starben.

Auch in der aktuellen Lage müssen Rettungskräfte ausrücken, weil Menschen ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen, also trotz Warnung ohne Erfahrung und ohne Ausrüstung die gesicherten Skipisten verlassen. Einen Überblick über die erforderliche Skitourenausrüstung gibt es unter anderem unter diesem Link, wo explizit auf lebensrettende Lawinenausrüstung verwiesen wird – darunter Schaufel, Sonde und Lawinenverschüttungssuchgerät (LVS-Gerät), wie es von dem österreichischen Unternehmen Pieps angeboten wird.

Essentiell ist aber auch, die aktuelle Wetter- und Lawinensituation im Blick zu haben und entsprechende Warnungen Ernst zu nehmen. Hier gibt es diverse Apps und Websites, mit denen man sich über die aktuelle Lage informieren kann.

Lawineninfo im Web

Generell ist die Lawinenwarnung in Österreich Aufgabe der Bundesländer. Entsprechende Websites mit Lawinenwarnungen wurden unter den folgenden Links für die Bundesländer Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg und Tirol eingerichtet. Gebündelt sind diese Informationen auch online via www.lawinen.at auf einer übersichtlichen interaktiven Landkarte abrufbar – ein Service, den die Lawinenwarndienste der Bundesländer gemeinsam ins Leben gerufen haben.

Grafisch detailreicher aufgebaut ist die Website www.lawis.at, die von den Lawinenwarndiensten der Bundesländer, gemeinsam mit dem Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien, erstellt wurde. Zu den einzelnen Stationen können hier – soweit vorhanden – Informationen zu Schneehöhe, Windgeschwindigkeit und -richtung, sowie Luft- und Oberflächentemperatur abgerufen werden. Unter dem Menüpunkt „Ereignisse“ werden vergangene Unfälle und Rettungseinsätze dokumentiert. Darunter finden sich teils sehr gute Beispiele dazu, warum am Berg diverse Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollten.

Die Berge in der Hosentasche

Ergänzend gibt es die App SnowSafe, welche Informationen der heimischen sowie ausländischer Lawinenwarndienste bündelt: Hier sind neben der Lawinenwarnstufe auch Wetterinformationen abrufbar. Außerdem kann die Hangneigung mit der App gemessen werden. Wer für 1,49 Euro pro Monat die Premium-Version der App abonniert, bekommt unter anderem präzisere Gebirgswetterprognosen, Neuschneevorhersagen und Windkarten.

Ergänzend dazu hat das Bundesland Tirol eine eigene App für iOS und Android, bei der die Lawineninformationen auf das Bundesland Tirol beschränkt sind. Dafür sind hier noch weitere nützliche Tools in die App integriert – darunter Checklisten für Bergtouren, ein Kompass, sowie ein Höhen- und ein Neigungsmesser.

Warnungen außerhalb Österreichs

Wer seinen Skiurlaub in einem anderen europäischen Land verbringt, der findet auf der Website der European Avalanche Warning Services (EAWS) eine interaktive Karte mit Links zu den jeweiligen lokalen Lawinenwarndiensten. In der Schweiz stellt das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) aktuelle Informationen zur Verfügung. Alternativ gibt es in der Schweiz die kostenpflichtige App WhiteRisk, mit der man seine Tour auf dem Smartphone planen kann – inklusive Lawinenbulletin und Informationen zur aktuellen Schneelage.

Doch egal wie ausgereift all diese Tools auch sein mögen: Sie ersetzen nicht die Verantwortung des Einzelnen, sich auch vor Ort ein Bild zu machen und Risiken korrekt einzuschätzen.

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Stefan Mey

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