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© APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE / LIONEL BONAVENTURE

Apps

TikTok griff auf Geräte-IDs zu

Gegen die chinesische Video-App, deren Zukunft in den USA nach einer Verbotsdrohung durch US-Präsident Donald Trump ungewiss ist, werden neue Vorwürfe laut. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, soll die App eineinhalb Jahre lang MAC-Adressen von Nutzern zu Tracking-Zwecken gesammelt haben.

Mit der MAC-Adresse, die normalerweise nicht geändert wird, werden Geräte in einem Netzwerk identifiziert. Damit können etwa auch Geräte mit Personen in Zusammenhang gebracht werden.

Seit Jahren untersagt

Das Sammeln solcher Geräte-IDs ist sowohl Apps im iOS App Store als auch Anwendungen im Google Play Store seit 2015 untersagt. TikTok machte sich aber offenbar eine Schwachstelle im Google-Betriebssystem Android zunutze, um 18 Monate lang auf die MAC-Adressen seiner Nutzer zuzugreifen. Die Praxis sei erst im vergangenen November eingestellt worden, heißt es in dem Bericht.

Laut dem "Wall Street Journal" sollen auch 350 weitere Apps auf diese Art Geräte-IDs - vorwiegend zu Werbezwecken - genutzt haben.

Rauswurf aus dem Google Play Store gefordert

TikTok verwies in einer Stellungnahme darauf, dass die Praxis bereits eingestellt wurde. Das Bekanntwerden der Datensammelpraxis bringt die App in den USA nun weiter in Bedrängnis. Der republikanische US-Senator Josh Hawley forderte Google bereits auf, TikTok aus seinem App Store zu verbannen, wie CNet berichtet.

Darauf würde auch eine Verfügung hinauslaufen, die US-Präsident Donald Trump vergangene Woche erlassen hat und die US-Bürgern Geschäfte mit Bytedance, dem chinesischen Eigentümer der App, verbietet. Eine Lösung könnte der Verkauf des US-Geschäfts bringen. Dafür hat sich unter anderem Microsoft in Stellung gebracht. Wie am Dienstag bekannt wurde, ermittelt auch die französische Datenschutzbehörde gegen TikTok.

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