Marcus Grausam
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A1-CEO: Wie das Internet der Dinge beim Energiesparen helfen kann

Der gebürtige Oberösterreicher Marcus Grausam, Jahrgang 1968, studierte Maschinenbau an der TU Wien. Er war seit 1998 bei der mobilkom austria. Mit September 2017 wurde er zunächst interimistischer CEO von A1 Österreich und wurde ein Jahr später in der Funktion als CEO bestätigt.

Jedes Jahr sucht die futurezone die besten heimischen Ideen und Projekte für den futurezone Award. Ein langjähriger Unterstützer des Awards ist A1. Die futurezone sprach mit A1-CEO Marcus Grausam über den digitalen Wandel und darüber, wie das Internet der Dinge (IoT) Unternehmen bei der Digitalisierung - und dem Energiesparen - helfen kann.

futurezone: Wie hat sich der IoT Markt in den letzten Jahren entwickelt?
Marcus Grausam: Der IoT-Markt wächst, mittlerweile gibt es zehnmal so viele Connected Devices wie Menschen, daran sieht man das massive Wachstum. Generell muss man die Entwicklung in drei Phasen teilen: Vor Corona war IoT für viele noch ein Hype, bei dem vor allem sehr visionäre, innovative Unternehmen mitgemacht haben.

Was ist dann passiert?
Während der Corona-Krise ist die Entwicklung ins Stocken geraten, weil die Unternehmen vor anderen Herausforderungen standen. Sie mussten ihre Geschäftsmodelle in die digitale Welt verlagern. Jetzt, als dritte Phase, hat die Entwicklung neben Corona wieder Fahrt aufgenommen, auch aufgrund der Energie- und Lieferkettenkrise.

Wie macht sich das bemerkbar?
Viele Unternehmen wollen ihre Energieeffizienz steigern und bei Strom, Gas und Treibstoff einsparen. Da kommen Sensoren und IoT ins Spiel, wenn es darum geht, den Zustand einer Anlage oder Maschine zu messen und die richtigen Maßnahmen abzuleiten. Damit kann man das Licht abdrehen, wenn niemand im Raum ist, zu Hause genauso wie in Büros. Oder ich kann die Temperatur fernsteuern. Wir sehen eine massive Nachfrage nach diesen Dingen.

"Viele Unternehmen wollen ihre Energieeffizienz steigern und bei Strom, Gas und Treibstoff einsparen. Da kommen Sensoren und IoT ins Spiel, wenn es darum geht, den Zustand einer Anlage oder Maschine zu messen und die richtigen Maßnahmen abzuleiten."

Marcus Grausam, A1-CEO

Die Energiekrise hat also Auswirkungen auf das Ausmaß der Vernetzung?
Ja, sowohl die Energiekrise, als auch alle Lieferkettenprobleme, die es derzeit gibt. Bei den Lieferkettenproblemen geht es unter anderem darum, rechtzeitig festzustellen, wenn bestimmte Teile gewartet werden müssen, damit die notwendigen Teile bei einer Wartung auch tatsächlich vorhanden sind.

In welchen Bereichen gibt es aktuell die größte Nachfrage nach IoT-Produkten?
Im Bereich Gebäudemanagement, aber auch bei Logistiklösungen sowie Predicitive Maintenance. Damit erkennt man Störungen bei Maschinen bereits im Vorfeld und verhindert dadurch Ausfälle, dass man Ersatzteile rechtzeitig nachbestellen und Maschinen fristgerecht warten kann.

Wie kommt man bei A1 zu einem IoT-Produkt?
IoT ist an sich kein fix und fertiges Produkt. Es reicht von Sensoren, der Datenübertragung, der Aufarbeitung von Daten bis zur Software und Analyse. Daraus werden dann Maßnahmen abgeleitet. Das kann niemand alleine, dazu braucht man ein Ökosystem und starke Partner. Wir verfügen über beides: Ein IoT-Ökosystem sowie eine Testumgebung, in dem wir mit Kunden und Partnern Dinge entwickeln können. Auf diesen modularen Zugang sind wir stolz.

Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, wenn es um das Gesamtprojekt der Digitalisierung geht?
Wir bringen hier zwei Assets mit: Konnektivität und unsere Kundenbasis. In der Vergangenheit haben wir vor allem Menschen mit Menschen verbunden. Das können wir gut. Jetzt verbinden wir auch Maschinen mit Maschinen. Durch unsere große Kundenbasis im Businesskunden-Bereich lernen wir aus den Herausforderungen und sind in der Lage, maßgeschneiderte Produkte anzubieten. Dann kommen die Partner ins Spiel. Start-ups, Lieferanten, etc. - das funktioniert ausgezeichnet.

Werden mit 5G ganz andere IoT-Projekte möglich sein als mit 4G?
Ja davon gehe ich aus, auch wenn es in der Branche schwierig ist, in die Zukunft zu schauen. 5G ist allerdings genau dafür spezifiziert worden und kommt mit einer hohen Energieeffizienz und geringem Energieverbrauch. Sensoren mit 5G haben dann eine viel höhere Lebensdauer und daher wird es auch viele neue Use Cases geben. Wir bauen derzeit beispielsweise Campusnetzwerke für österreichische Unternehmen auf.

Merken Sie ein Umdenken bei Kunden, hin zu mehr Nachhaltigkeit, wenn es um Digitalisierung geht?
Ja, sowohl im IoT-Umfeld, als auch sonst. Früher haben wir oft hunderte Handys an eine Firma verkauft. Jetzt wird stattdessen sehr oft das Konzept Device As a Service nachgefragt. Damit mietet man Geräte nur. Wir garantieren, dass wir diese am Ende der Lebenszeit recyclen oder refurbishen.

Ist die Digitalisierung nicht selbst ein Treiber, was den CO2-Ausstoß betrifft?
Ja, natürlich, Alle diese Dinge brauchen Strom. Jedes Netzwerk braucht Strom. Wir tun aber viel, um unsere Energieeffizienz zu steigern. Wir investieren, um altes Equipment aus dem Feld zu bringen. Glasfaser ist etwa sparsamer als Kupfer, 5G effizienter als 4G. Es ist aber wichtig, sich die Gesamtbilanz anzusehen. Eine Studie der Bitkom belegt, dass man Digitalisierungswerkzeuge, dazu zähle ich auch IoT, sechsmal mehr CO2-Ausstoß verhindern, als digitale Produkte selbst wirklich generieren.

Worauf sind Sie bei A1 besonders stolz, wenn es um Digitalisierung und Nachhaltigkeit geht?
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir das Thema wirklich ernst nehmen. Wir haben ein CO2-neutrales Netz, wir verkleinern unseren CO2-Fußabdruck und recyclen und refurbishen alte Geräte. Bei der Digitalisierung sind wir stolz darauf, dass wir für alle österreichischen Haushalte und Unternehmen da sind und dass Digitalisierung mit IoT und Nachhaltigkeit gut zusammenspielen. Wir sind damit in einer sehr guten Position, um die Zukunft Österreichs nachhaltiger zu gestalten.

Disclaimer: A1war Sponsor der Kategorie Internet of Things beim futurzeone Award 2022.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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