Britische Behörde: Activision soll Call of Duty aufgeben
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Damit die Übernahme von Activision durch Microsoft gelingt, muss der Antrag von mehreren Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden. Am Mittwoch veröffentlichte die britische Behörde Competition and Markets Authority (CMA) einen Bericht dazu. Darin wird die Übernahme vorläufig abgelehnt.
Dass die CMA ablehnt, kommt nicht völlig überraschend. Wie die futurezone berichtete, will auch die US-Handelsaufsicht FTC die Übernahme verhindern und reichte eine Klage gegen Microsoft ein.
Negative Folgen für Gamingmarkt und Gamer*innen
Die Begründung der CMA: Microsoft würde durch die Übernahme eine zu große Marktmacht erlangen. So könnten Games wie Call of Duty exklusiv auf der Xbox zur Verfügung stehen und dadurch Spieler*innen anderer Konsolen der Zugang dazu verwehrt werden.
Das hätte damit einen negativen Effekt auf den gesamten Gamingmarkt. Wie dem Bericht zu entnehmen, könnten "höhere Preise, vermindertes Angebot, niedrigere Qualität, schlechterer Service und verminderte Innovation" die Folgen sein.
Verkauf von CoD
Die CMA bietet den Unternehmen einige Lösungsvorschläge, wie man bei der Übernahme weiter verfahren könne. So wird der Verkauf bzw. die Abspaltung von Call of Duty beschrieben. WinFuture schreibt dazu jedoch, dass es sich hierbei um ein unwahrscheinliches Szenario handelt und CMA sich dessen vermutlich bewusst sei.
Stimmen sie dem Vorschlag dennoch zu, würden sich die Chancen auf eine tatsächliche Übernahme erhöhen. Insgesamt bietet die CMA 3 Lösungswege:
- Verbot der Übernahme
- Abgabe gewisser Teile von Activision - vor allem Call of Duty
- verhaltensbezogene Verpflichtungen
Mit dem letzten Punkt ist unter anderem die Gewährleistung gemeint, Spiele wie Call of Duty oder World of Warcraft nicht exklusiv anzubieten. dadurch soll die Marktvielfalt erhalten bleiben.
Microsoft verspricht gleichberechtigten Zugang
Microsoft hat bereits im Vorfeld mehrfach angeboten, sich vertraglich zu verpflichten, Call of Duty weiterhin für andere Konsolen erscheinen lassen. Sony wurde etwa ein 10-Jahres-Deal für PlayStation-Konsolen angeboten.
Außerdem wurde versprochen, Call of Duty auf die Nintendo Switch zu bringen. Gegenüber The Verge betont Microsoft, dass man weiterhin auf diese verhaltensbezogene Verpflichtungen hoffe, damit die Behörden und Kartellämter die Übernahme absegnen.
Im nächsten Schritt hat Microsoft laut CMA bis 22. Februar Zeit, auf die Lösungsvorschläge und weiters bis 1. März auf den vorläufigen Berichtsbeschluss zu reagieren. Die finale Entscheidung, ob Activision an Microsoft übergeben werden darf, wird am 26. April gefällt.
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