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"Stärker als ChatGPT": Microsoft überarbeitet Bing und Edge-Browser

Nun geht es Schlag auf Schlag. Nur einen Tag nachdem Google seine Pläne für den Chatbot Bard und die KI-Integration für die Suche geteilt hat, kündigt auch Microsoft an, die Websuche revolutionieren zu wollen. Das Unternehmen ist einer der Investoren von OpenAI, der Firma hinter ChatGPT. 

Bei einem spontanen Event im Microsoft-Hauptquartier in Redmond kündigte CEO Satya Nadella an, das Rennen gegen die Konkurrenz starten zu wollen. Im Zentrum steht, wie bereits vermutet, die eigene Suchmaschine Bing. Microsoft will seine Suche und den Browser Edge mit einem "KI-betriebenen Co-Piloten" ausstatten. 

Chat-Unterstützung statt Linkliste

Laut Microsoft hat sich die Art und Weise, wie Suchmaschinen funktionieren seit 20 Jahren kaum verändert: Sie besteht aus einer Linkliste. Häufig biete das aber nicht die Antwort auf jene Fragen, die User*innen suchen. Mit dem "neuen Bing" und einer speziell für die Websuche adaptieren Version von ChatGPT will man das nun revolutionieren. Dafür würde eine neue, stärkere Version von ChatGPT verwendet, so Nadella.

Wie bereits in einem Leak angedeutet, wurde dafür die Suchleiste erweitert. Bis zu 1.000 Zeichen können dort nun eingegeben werden. Anschließend öffnet sich die Bing-Suche mit der bekannten Linkliste auf der linken Seite und den Antworten der KI auf der rechten Seite in einer eigenen Chatbox. Damit kombiniert Microsoft die beiden Suchmechanismen auf einer Seite. Ebenfalls integriert ist eine Übersetzungsfunktion in 100 Sprachen

Seiteninhalte schnell zusammengefasst

Die Suche wurde ebenfalls als kleines Sprechblasen-Icon in den Browser Edge integriert. Damit kann der Co-Pilot direkt im der Seitenleiste nutzen, ohne die Webseite aufrufen zu müssen. Damit kann man sich beispielsweise eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte der Webseite zusammenfassen lassen, die gerade geöffnet ist - im Beispiel war das ein 15-seitiges PDF.

Sucht man etwa nach einem Finanzbericht, kann man den Chatbot bitten, diesen mit den Berichten anderer Unternehmen zu vergleichen. Anschließend kann man sich die Ergebnisse in einer Tabelle anzeigen lassen. Sollte Microsoft diese Funktionen auch in die Office-Produkte integrieren, könnte das ein großer Mehrwert sein.

Über die neue Suchleiste soll man auch Vorschläge für Social-Media-Postings bekommen. So kann man den Bing-Bot z.B. bitten, einen Beitrag für die Plattform LinkedIn zu generieren. Je nach den eigenen Wünschen, kann man Länge und Form anschließend anpassen lassen.

Warteliste für Testversion 

Microsoft hat noch keine genauen Angaben gemacht, wann die neue Suchfunktion verfügbar sein wird. Zwar wurde angekündigt, dass eine limitierte Testphase bereits jetzt startet, unter der angegebenen Adresse bing-com/new ist das aber nach einem Test der futurezone nicht zu finden. 

Wie Nadella in einem Blogpost ankündigt, soll die Testversion für Desktop-PCs in den kommenden Wochen für Millionen Interessierte verfügbar gemacht werden. Diese können sich auf die Warteliste setzen lassen, auch die konnte bei einem futurezone-Test aktuell noch nicht gefunden werden. Eine mobile Version soll in den Startlöchern stehen. 

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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