Female hand holding an ipad showing Google.
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Digital Life

Google kündigt ChatGPT-Konkurrenten „Bard“ an

Google hat nun offiziell einen Rivalen für ChatGPT angekündigt. Anders als das gehypte Tool soll Googles Konversations-Programm namens "Bard" aber auf aktuelle Informationen aus dem Netz zugreifen. So sollen die Antworten auf Nutzer*innenfragen immer aktuell bleiben.

Sie sollen Bard beispielsweise bitten können, die Funktionsweise des James Webb Teleskops so zu erklären, dass es auch 9-Jährige verstehen. Gleichzeitig kann man auch aktuelle Themen abfragen. Will man wissen, wer aktuell die besten Fußballstürmer*innen der Welt sind, soll Bard ebenfalls eine Antwort haben.

So würde Bard einem Kind das Weltraumteleskop erklären

ChatGPT wurde mit Materialen trainiert, die nicht aktueller als 2021 sind. Es greift nicht auf das Internet zu, weshalb es keine neueren Informationen abrufen kann. Googles Bard könnte hier also eine starke Konkurrenz bilden.

Bald verfügbar

Bard nutzt eine abgespeckte Version von Googles künstlicher Intelligenz LaMDA (Language Model for Dialogue Applications). Diese soll weniger Rechenleistung benötigen und damit einer großen Menge an Nutzer*innen Zugriff auf Bard ermöglichen.

Bard wird zunächst für exklusive Tester*innen weltweit verfügbar sein. Laut Google soll es aber schon in den kommenden Wochen nach und nach für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Bessere Antworten auf Suchanfragen

Neben dem Chatbot bringt Google die KI-Verbesserungen auch für andere Produkte. Zuerst soll die Suche davon profitieren. Dabei will man Nutzer*innen neue Möglichkeiten bieten, Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Bisher hätten sie vor allem nach Fakten gesucht, wie „Wie viele Tasten hat ein Klavier?“. Die Antwort, die von Google als relevant eingestuft wird, erscheint in solchen Fällen meist direkt über den Suchergebnissen. So muss man sich nicht durch verschiedene Seiten klicken.

Die KI-Integration soll es aber auch ermöglichen, kompakte Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Wer also wissen will, ob man leichter Klavier oder Gitarre lernt, soll künftig ebenfalls eine Antwort von Google erhalten. Bei solchen Fragen, die keine eindeutige Antwort haben, soll die Google-Suche künftig komplexe Informationen und unterschiedliche Perspektiven kurz zusammenfassen. Die kurzen Texte über den Suchergebnissen sollen einen Einstieg bieten, um sich intensiver mit dem Thema zu befassen, heißt es.

Ein genaues Datum, wann die verbesserte Suchfunktion weltweit verfügbar sein wird, gibt Google nicht. Die Funktion soll aber „bald“ integriert werden. Mit dem wachsenden Druck seitens der Konkurrenz scheint Google nun die Veröffentlichung seiner KI-Dienste deutlich beschleunigt zu haben. Hinter ChatGPT steht die US-Firma OpenAI, die unter anderem von Microsoft und Elon Musk finanziert wird. 

Verantwortlicher und sicherer Umgang

Google betont, dass man verantwortlich mit künstlicher Intelligenz umgehen wolle. Teil davon sind Regelungen, z.B. zur Sicherheit. Nutzer*innen sollen von der KI nicht mit Hassrede, Stereotypen oder gewaltverherrlichenden Inhalten konfrontiert werden, heißt es in einem entsprechenden Blogeintrag.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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