Deutsche 5G-Frequenzen für 6,55 Milliarden Euro versteigert
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Drei Monate lang feilschten die deutschen Netzbetreiber um die vorhandenen 5G-Frequenzen. Am Ende teilten sich vier Provider - die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und Drillisch - die 5G-Frequenzblöcke um 6,55 Mrd. Euro auf, wie am Mittwoch bekannt wurde. Das ist weitaus mehr als die ursprünglich erwarteten drei bis fünf Milliarden Euro. Das Geld geht an den Bund, der die Einnahmen in die Digitalisierung in Deutschland stecken will.
Deutsche Telekom investiert am meisten
Am meisten zahlt die Deutsche Telekom, und zwar rund 2,17 Mrd. Euro. Vodafone gibt 1,88 Mrd. Euro und Telefonica 1,42 Mrd. Euro aus. Drillisch muss 1,07 Mrd. Euro berappen - die Tochterfirma des rheinland-pfälzischen Konzerns United Internet hat bisher kein eigenes Netz, stattdessen nutzte sie bisher die Antennen der Konkurrenz. Versteigert wurden Blöcke im 2-Gigahertz- und im 3,6-Gigahertz-Frequenzbereich.
Die 2-Gigahertz-Blöcke waren deutlich teurer, da man in diesem Frequenzbereich höhere Reichweiten erzielen kann. Diese Blöcke sind allerdings erst ab 2021 oder sogar erst ab 2026 nutzbar. Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sprach nach dem Ende der Auktion von einem „Startschuss für 5G in Deutschland“. „Ich freue mich, dass vier Unternehmen Frequenzen ersteigert haben und beim 5G-Netzausbau in Wettbewerb treten“, erklärte der Behördenchef.
497 Runden
„Die Frequenzen sollen nicht nur für den neuen Mobilfunkstandard 5G, sondern auch für eine bessere Mobilfunkabdeckung in Deutschland eingesetzt werden.“ Mit 497 Runden in mehr als 12 Wochen war es die längste Frequenzauktion in Deutschland, die jemals stattfand. Der bisherige Höchstwert ist von 2010, als die Versteigerung nach knapp sechs Wochen und 224 Runden vorbei war. Damals kamen aber nur 4,4 Mrd. Euro in die Staatskasse.
Finanziell unerreicht ist die erste große Mobilfunkauktion aus dem Jahr 2000 für UTMS-Frequenzen (3G), als umgerechnet 50,8 Mrd. Euro erlöst wurden. Im Nachhinein war das zu viel, da die teils hoch verschuldeten Firmen danach nicht mehr genug Geld hatten für einen umfassenden Netzausbau. Funklöcher von damals bestehen mancherorts bis heute.
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