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Donald Trump will Verkauf von E-Autos stoppen

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat erneut seine Abneigung gegenüber E-Autos verdeutlicht. Wie die New York Times berichtet, will er ihren Verkauf ausbremsen, sollte er die Wahl am 5. November 2024 gewinnen. 

Trump lobbyiert bei seiner Wahlkampftour wiederholt bei der Gas- und Ölindustrie. Er erhofft sich Spendengelder für seine Kampagne. Im Gegenzug verspricht er ihnen, viele Klimaregulierungen des amtierenden demokratischen Präsidenten Joe Biden sofort rückgängig zu machen. 

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Zoll für E-Autos aus Mexiko

In einer Wahlkampfrede (auf YouTube ab Minute 30) erklärte Trump, er werde einen "100-Prozent-Zoll" für E-Autos verlangen, die aus Mexiko in die USA geliefert werden. "Ihr werdet diese Autos nicht verkaufen können", sagte er weiter. Viele Automobilfirmen aus den USA, aber auch internationale Firmen wie Mercedes haben Werke im US-Nachbarstaat.  

Vertreter*innen der Automobilindustrie sehen Trumps Aussagen mit Beunruhigung. "Unsere firmeninternen Zeitpläne und Planungen reichen deutlich weiter als einen Wahlzyklus", sagte William Clay Ford Jr., Ford-Vorstandsmitglied, der New York Times. Das Hin und Her der Politik würde den Autoherstellern Schwierigkeiten bereiten. 

Autohersteller setzten auf Elektro

Die meisten Automobilhersteller setzten aktuell auf eine elektrische Zukunft und stellen ihre Produktion um, auch in den USA. Mit Steuererleichterungen holte die USA unter anderem Hyundai in die USA, die dort 2 riesige Werke bauen. Das Wegfallen dieser Erleichterungen könnte potenziell mit signifikanten Jobverlusten für Zehntausende Mitarbeiter*innen des Sektors verbunden sein.

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In einem offenen Brief an das Weiße Haus appellierten Fahrzeughersteller der Alliance of Automobile (u.a. Ford und GM) im Mai sogar für mehr Regulierungen. "Der Klimawandel ist real", hieß es dort. Sie forderten, das noch von Präsident Obama festgelegte Ziel von 50 mpg (4,7 Liter pro 100 km) zu verschärfen. Trump hingegen will es bei 37 mpg (6,3 Liter pro 100 km) belassen. Zudem legte Biden fest, dass bis 2032 mindestens 50 Prozent der Neuwagen vollelektrisch sein sollen. 

Konkurrenz mit China

Es scheint daher unrealistisch, dass Trump den Aufschwung von E-Autos verhindern kann. Damit würde die Autoindustrie in den USA, wo unter anderem Tesla, Ford, Rivian, General Motors aber auch Hyundai, Mercedes und Toyota in riesigen Werken auch E-Autos produzieren, einen deutlichen Schaden erleiden. Sie investieren aber genug, um auch ohne die aktuellen Vorteile zu überleben, wenn auch mit gebremstem Wachstum.

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Gerade im Wettrennen mit China, wo massenweise günstige E-Autos vom Band laufen, wäre der wirtschaftliche Nachteil für die USA verheerend. Die aktuelle Regierung hat erst kürzlich einen "100-Prozent-Sonderzoll" für E-Autos aus China eingeführt, um die heimische Industrie zu stärken. 

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