Chinesisches E-Auto Nio ET5

Diese chinesischen E-Auto starten 2023 in Österreich (im Bild der Nio ET5)

© Nio

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USA fürchten sich vor spionierenden E-Autos aus China

US-Präsident Joe Biden will keine Elektroautos aus China mehr. Am Donnerstag setzte Biden erste Maßnahmen, die den Import chinesischer E-Autos stoppen sollen, wie die New York Times berichtet. Nicht nur E-Autos aus China sind Biden ein Dorn im Auge, sondern jegliches Auto, dass eine Internetverbindung nach China herstellt und so Daten dorthin übermitteln kann. 

Untersuchung in Gang gesetzt

Der erste Schritt zur Verbannung chinesischer Fahrzeuge mit Internetanbindung ist eine nun gestartete Untersuchung des US-Handelsministerium. Dort wird man von den Fahrzeugen ausgehende Sicherheitsrisiken unter die Lupe nehmen. 

Dabei soll es allerdings nicht bleiben – eine Reihe von Maßnahmen sollen billige E-Autos aus China vom US-Markt fernhalten. Kleinere E-Autos aus China werden in den USA für weniger als 11.000 US-Dollar (rund 10.200 Euro) verkauft. Vergleichbare Autos von US-Herstellern sind wesentlich teurer. 

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Tesla warb für Anti-China-Maßnahmen

Laut New York Times steckt dahinter auch einiges an geleisteter Überzeugungsarbeit von US-amerikanischen Herstellern wie Tesla. Das Unternehmen wurde erst kürzlich vom chinesischen Unternehmen BYD als größter Verkäufer von E-Autos überholt. 

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„China will die Zukunft des Automarktes dominieren, auch indem es unfaire Praktiken anwendet“, sagt US-Präsident Biden in einem Statement: „Chinesische E-Autos könnten unseren Markt fluten, was ein nationales Sicherheitsrisiko darstellt. Ich werde das nicht zulassen.“

Risiko für Cyberspionage

Das US-Handelsministerium nimmt zunächst vor allem chinesische Auto-Software unter die Lupe. Die US-Regierung befürchtet nämlich, dass China so überwachen könnte, welche Strecken US-Bürger*innen mit ihrem Auto fahren. Auch andere Informationen, etwa welche Podcasts sie sich während der Autofahrt anhören, könnten überwacht werden.

Dabei verwies die US-Regierung auf den Umstand, dass US-Hersteller wie Tesla chinesische Software einsetzen müssen, wenn sie ihre Autos in China verkaufen. Viele der Fahrzeuge könnten sich außerdem automatisch mit US-Infrastruktur verbinden und dort wertvolle Daten auslesen – etwa mit Smartphones und anderen Autos.

Einen Importstopp für E-Autos wird es unmittelbar nicht geben. Aber es soll chinesischen Unternehmen in den nächsten Schritten schwieriger gemacht werden, Autos auf dem US-Markt zu bringen. So könnte etwa die Steuer auf den Import chinesischer E-Autos weiter angehoben werden. 

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