FILE PHOTO: Tesla Chief Executive Elon Musk stands on the podium as he attends a forum on startups in Hong Kong
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Elon Musk: "Short Selling sollte illegal sein"

Tesla-Chef Elon Musk lässt in der Auseinandersetzung mit der US-Börsenaufsicht SEC nicht locker. Nach der Einigung im Streit um seine Tweets zum zwischenzeitlich erwogenen Börsenrückzug Teslas provoziert der Tech-Milliardär die Aufseher weiter.

Musk bezeichnete die SEC am Donnerstag bei Twitter als "Shortseller Enrichment Commission" (statt Securities and Exchange Commission) und scherzte, der neue Name sei "so treffend!". Shortseller sind Anleger, die gegen bestimmte Aktien - in diesem Fall die von Tesla - wetten, Enrichment Commission heißt übersetzt so viel wie "Bereicherungskommission". Musk unterstellt der Behörde mit seinem Tweet also quasi, Spekulanten zuzuarbeiten, die von einem Kursverfall der Tesla-Aktien profitieren wollen.

In weiteren Tweets am Donnerstag führte Musk an, dass die Praktiken von Short Sellern illegal sein sollten und dass ein Unternehmen einen hohen Wert habe, solange es großartige Produkte herstellt. In den vergangenen Monaten war der Kurs der Tesla-Aktie stark geschwankt, nicht zuletzt auch als Reaktion auf Musks polarisierende Aussagen. 

Laut einer Eilmeldung von Reuters von vergangener Nacht hatte Musk auch wörtlich getwittert: "Wenn Sie glauben, dass Tesla in Relation zu seinem möglichen künftigen Wert oder künftigen Cash Flow überbewertet ist, dann verkaufen Sie ihre Aktien. Wenn nicht, dann kaufen Sie." Der Tweet ist inzwischen nicht mehr auffindbar. 

Die SEC hatte Musk vergangene Woche wegen seiner umstrittenen Tweets zum möglichen Börsenabgang von Tesla verklagt, mit denen nach Ansicht der Regulierer Anleger in die Irre geführt wurden. Am Wochenende einigte sich Musk mit der Behörde auf einen Vergleich. Dadurch darf er zwar Tesla-Chef bleiben, muss aber für drei Jahre den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat abgeben. Die SEC wollte ihn zunächst komplett aus den Chefetagen börsennotierter US-Firmen verbannen.

Bereits am Dienstag hatte Musk eine provokante Nachricht bei Twitter abgesetzt, in der er zum Musikvideo mit dem Song "O.P.P." den Namen der Band Naughty By Nature (übersetzt etwa "frech von Natur aus") schrieb und das Ganze mit einem zwinkernden Smiley versah. Anleger sehen die Scharmützel mit der SEC indes offenbar kritisch, die Aktie reagierte nachbörslich negativ auf Musks neueste Twitter-Botschaft.

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Stefan Mey

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