Google schnallt den Gürtel enger.

Google schnallt den Gürtel enger.

© REUTERS/PETER DASILVA

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Google muss sparen: Kein Klebeband mehr für Mitarbeiter

Google ist bekannt für seine Vorzüge am Arbeitsplatz. Am berühmten Google-Campus im kalifornischen Silicon Valley stehen Mitarbeiter*innen beispielsweise Schwimmbäder, Waschsalons oder sogar Beach-Volleyball-Plätze und Yoga-Workshops kostenlos zur Verfügung.

Die Annehmlichkeiten kommen den Softwarekonzern allerdings teuer zu stehen. Wie Google-Finanzchefin Ruth Porat in einer Mail an ihre Beschäftigten festhält, muss der Konzern bei den Dienstleistungen für Angestellte ab sofort einsparen. "Dies sind große, mehrjährige Anstrengungen", schreibt Porat an ihre Belegschaft.

Kürzungen gäbe es nicht nur bei teuren Arbeits-Notebooks, sondern auch bei Arbeitsmaterialien wie Klebeband und Tacker. Das geht aus einem internen Dokument hervor, welches CNBC vorliegt. Die Konzernleitung habe die Büroleitungen etwa dazu angehalten, alle bislang unbegrenzt zur Verfügung stehenden Klebebandrollen aus den Räumlichkeiten einzusammeln. Wenn jemand Tacker oder Klebeband benötigt, muss er oder sie das beim Empfang ausleihen. 

Homeoffice schuld an Sparmaßnahmen

Auch auf die neuesten Notebook-Modelle muss die Google-Belegschaft laut dem Bericht künftig verzichten. Mitarbeiter*innen, die keine technischen Positionen innehaben, müssen sich fortan mit einem Chromebook anstelle eines MacBooks zufrieden geben. Die hauseigenen Geräte seien nicht nur billiger, sondern würden zudem Wartung und Administration für den internen IT-Support weniger aufwendig machen, so der Konzern.

Seine kostenlosen Freizeitangebote will Google ebenfalls zurückschrauben. Laut Porat seien diese auf die Zeit vor der Covid-19-Pandemie ausgelegt gewesen, in der Mitarbeiter*innen ihre gesamte Arbeit im Büro verrichteten. Mit zunehmendem Homeoffice müsse es Änderungen geben. "Jetzt, wo die meisten von uns nur noch 3 Tage in der Woche vor Ort arbeiten, haben wir festgestellt, dass das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nicht mehr stimmt", erklärt Porat.

Google überlegt deshalb auch, Montags und Freitags die Cáfes am Campus zu schließen, da an diesen Tagen die meisten Mitarbeiter*innen im Home Office sind. Auch Freizeit-Angebote an diesen Tagen werden gestrichen, wie etwa der Yoga-Kurs am Freitagnachmittag.

Corona-Boom ist vorbei

Eines der wichtigsten Ziele des Unternehmens für 2023 ist es, "dauerhafte Einsparungen durch verbesserte Geschwindigkeit und Effizienz zu erzielen", so Porat. Der Google-Mutterkonzern Alphabet musste zuletzt 12.000 Stellen abbauen.

Tech-Konzerne weltweit hatten mit dem boomenden Geschäft in der Corona-Pandemie ihre Mitarbeiterzahlen zum Teil deutlich aufgestockt. Zuletzt verlangsamte sich die Geschäftsentwicklung jedoch, unter anderem wegen der Konjunktursorgen und der hohen Inflation, was zu Sparmaßnahmen und Kündigungen führte.

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