Intel gibt auf: Keine Mobilfunk-Chips für Handys mehr
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Intel stoppt die Entwicklung von Modem-Chips für Smartphones und überlässt damit das Feld weitgehend dem Rivalen Qualcomm. Man sehe keinen klaren Weg, in dem Geschäft profitabel zu sein, erklärte Intel-Chef Bob Swan in der Nacht zum Mittwoch. Intel-Modems für die aktuellen Netze des Mobilfunk-Standards 4G/LTE sollen zwar weiterhin an die Hersteller geliefert werden. Den für 2020 angekündigten 5G-Chip für werde es aber nicht geben.
Mittelfristig bedeutet die Entscheidung wohl auch, dass Intel das Geschäft mit Mobilfunk-Chips ad acta legen wird, zumal künftig alle Handyhersteller auf 5G setzen werden. Intel will sich bei seinen 5G-Anstrengungen auf die Netzwerk-Infrastruktur konzentrieren und auch weiterhin Mobilfunkmodems in Notebooks verbauen.
Apple-Einigung mit Qualcomm als Auslöser
Wenige Stunden zuvor hatten Apple und Qualcomm ihren über zwei Jahre langen Patentstreit mitten in einem wichtigen Prozess beendet. Apple nimmt eine Patentlizenz auf und wird auch Chips bei Qualcomm beziehen. In den jüngsten iPhones kamen Modem-Chips von Intel zum Einsatz. Unklar blieb zunächst, ob die Aussicht auf den Verlust des wichtigsten Kunden Intel zum Rückzug aus dem Geschäft bewog - oder ob umgekehrt Apple Frieden mit Qualcomm schließen musste, weil der iPhone-Konzern schon wusste, dass es keinen 5G-Chip von Intel geben wird.
Qualcomm hat bereits Smartphone-Modems für den 5G-Standard im Angebot. Auch mit einem Intel-Chip im Jahr 2020 käme ein 5G-taugliches iPhone deutlich später als entsprechende Telefone der Konkurrenz auf den Markt.
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