Mercedes-Chef hält nichts von E-Fuels, setzt auf E-Autos
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Der Mercedes-Chef Ola Källenius will trotz Ausnahmeregelungen für E-Fuels weiterhin auf Elektroantriebe setzen. Für ihn ist der Antrieb technisch überlegen. Die ökologische Komponente steht für Källenius eher im Hintergrund, wird aber gerne mitgenommen.
E-Antriebe für die Luxusklasse
Wie der Mercedes-Chef in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung angibt, werde man weiter große und schwere Modelle anbieten. "Es wird immer Produkte für das gesamte Spektrum geben", ist der Manager überzeugt. Wachsen wolle man vor allem "am oberen Ende in den Segmenten", die mehr Rentabilität versprechen. Außerdem würden Oberklassemodelle länger halten, was auch ein "Beitrag zur Nachhaltigkeit" sei.
Mercedes richtet seine neuen Fahrzeuge ab 2025 komplett auf den Elektroantrieb aus. Ziel sei, dass die gesamte Neuwagenflotte bis 2039 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg CO2-neutral wird. E-Fuels würden dabei höchstens bei Bestandsfahrzeugen zum Einsatz kommen, denn bis Anfang der 2030er-Jahre werde Mercedes beide Antriebsarten parallel anbieten.
Technisch überlegen
Bei den E-Autos ist Källenius vor allem vom hervorragenden Wirkungsgrad überzeugt. Zudem sei das Elektroauto eine junge Technik mit viel Fortschrittspotenzial. Auch in puncto Leistungsfähigkeit werde der Elektromotor den Verbrennungsmotor hinter sich lassen.
Der Wechsel zur Elektromobilität kommt laut Källenius schneller als gedacht. Damit die Umstellung reibungslos abläuft, seien neben dem passenden Auto auch noch Ladeinfrastruktur und eine ausreichende Versorgung mit grünem Strom nötig.
"Lithium ist das neue Erdöl"
Ob sich alle EU-Länder ähnlich schnell umstellen werden, kann der Mercedes-Chef nicht sagen. In einzelnen Ländern, wie etwa Norwegen, würden bereits heute fast nur noch E-Autos verkauft. Und auch für Deutschland ist er vorsichtig optimistisch, dass Mercedes ab 2030 nur noch E-Autos verkaufen werde.
Um das zu erreichen, wünscht sich Källenius allerdings Unterstützung vom Staat. Vor allem Handelsabkommen mit Kanada, Südamerika und Australien seien wichtig, um an die nötigen Rohstoffe für Batterien zu kommen. "Lithium ist das neue Erdöl", sagt der 53-Jährige.
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