Eddie Murphy im Netflix-Film „Beverly Hills Cop: Axel F“

Eddie Murphy im Netflix-Film „Beverly Hills Cop: Axel F“

© Courtesy of Netflix © 2024

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Trotz Anti-Passwort-Sharing: Netflix gewinnt weiterhin Millionen Kunden

Im vergangenen Quartal konnte Netflix 8 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Weltweit hat Netflix nun rund 277,7 Millionen Kundenhaushalte.

Einige Analysten sind überrascht von dem weiteren Wachstum. Denn seit dem vergangenen Jahr geht der Dienst gegen das Teilen von Passwörtern vor. Dies führte zu der Annahme, dass viele Kunden aus Protest ihr Abo kündigen werden.

Doch anscheinend war das Gegenteil der Fall - so wie es Netflix beabsichtigt hatte. Viele bisherige Trittbrettfahrer holten sich ein eigenes Abo, statt Netflix den Rücken zu kehren. Zugleich wählen viele den günstigsten Weg, Netflix zu schauen: Ein Abo mit Werbung. In den Ländern, wo das angeboten wird, entscheiden sich 45 Prozent der Neukunden dafür.

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Unterhaltung für 600 Millionen Zuschauer

Durch die Mehrfachnutzung vom Abos im selben Haushalt, geht Netflix von einer tatsächlichen Zuschauerzahl von 600 Millionen Menschen aus. Pro Jahr gibt der Streaming-Riese rund 17 Milliarden Dollar für Serien, Filme und Live-Sendungen aus, um die Masse an Menschen bei der Stange zu halten. Und der Betrag werde mit dem Umsatzwachstum noch steigen, sagt Netflix' Co-Chef Ted Sarandos. Netflix experimentierte zuletzt verstärkt mit Live-Events und wagt sich mit 2 Spielen der amerikanischen Football-Liga NFL zu Weihnachten auch ins teure Geschäft mit Sport-Übertragungen vor.

Bei aller Dominanz im Streaming-Geschäft habe man allerdings einen Anteil unter 10 Prozent an der TV-Nutzung, schränkt Netflix ein. In den USA zum Beispiel liegt der Dienst damit knapp hinter Googles Videoplattform YouTube. Für weiteres Wachstum fokussiere sich Netflix auf diese restlichen 80 Prozent der Fernsehzeit, sagte Sarandos.

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Umsatz und Gewinn steigen

Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um rund 17 Prozent auf 9,6 Milliarden Dollar (8,77 Mrd Euro), wie Netflix nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich stieg der Gewinn von 1,49 Milliarden auf knapp 2,15 Milliarden Dollar.

Lediglich bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlt Netflix leicht die Analystenerwartungen. Zugleich schränkte der Streaming-Primus schon jetzt ein, dass der Zuwachs bei der Kundenzahl niedriger als im Vorjahresquartal ausfallen werde, da sich damals das Vorgehen gegen die Trittbrettfahrer stark niedergeschlagen habe.

Für das gesamte Jahr ist Netflix mit einem Umsatzplus zwischen 14 und 15 Prozent nun etwas optimistischer. Zuvor waren 13 bis 15 Prozent angepeilt worden. Die Aktie startete in den US-Handel am Freitag mit einem Plus von rund zwei Prozent.

Kein Interesse an Bündeln mit Rivalen

Netflix ist profitabel, während Konkurrenten wie Disney und Paramount darum kämpfen, ihre Streaming-Angebote aus den roten Zahlen zu holen. Der Marktführer ist sich seiner Stärke bewusst und erteilt Bündelangeboten mit anderen Diensten, zu denen Rivalen greifen, eine klare Absage: Man sei bereits alleine eine populäre Adresse für Fernsehunterhaltung.

Einen Vorteil für sich sieht Netflix auch darin, dass Filme und Serien in verschiedenen Ländern produziert werden. Sie erreichten sehr hohe Zuschauerzahlen in den Heimatmärkten - und werden zum Teil auch zu internationalen Hits. Ein Paradebeispiel dafür ist die südkoreanische Serie „Squid Game“, von der es in diesem Jahr eine zweite Staffel geben soll.

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