Qualcomm CEO Cristiano Amon

Qualcomm CEO Cristiano Amon

© REUTERS / Ann Wang

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Qualcomm will Intel kaufen

Intel ist einem Medienbericht zufolge ins Visier seines Konkurrenten Qualcomm geraten. Qualcomm sei in den vergangenen Tagen mit einer Übernahmeofferte an Intel herangetreten, berichtete das Wall Street Journal (WSJ) am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Qualcomm-Chef Cristiano Amon (Bild oben) sei persönlich in die Verhandlungen involviert, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Die Aktien von Intel legten daraufhin im späten US-Handel um 8 Prozent zu, während Qualcomm-Scheine um 4 Prozent nachgaben. Qualcomm hat einen Marktwert von 188 Milliarden Dollar, Intel ist inklusive Schulden 122 Milliarden Dollar wert. Qualcomm hat nach jüngsten Firmenangaben 13 Milliarden Dollar an Barmitteln.

Ein Angebot von Qualcomm für Intel wäre der größte Übernahmeversuch in der Branche seit 2018, als Broadcom Qualcomm für 142 Milliarden Dollar kaufen wollte. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte Broadcom allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht und dies mit nationalen Sicherheitsrisiken begründet.

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Intel schrauchelt

Weder bei Qualcomm noch bei Intel war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten. Der einst weltgrößte Chip-Hersteller Intel hat den Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) verschlafen. Dem Konzern fehlt es an konkurrenzfähigen Produkten für diese rechenintensiven Anwendungen. Gleichzeitig schwindet die Nachfrage nach klassischen Prozessoren. Die Intel-Aktie hat in diesem Jahr 57 Prozent an Wert verloren und ist damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index.

Intel kämpft mit einem Milliardenverlust und hat ein Sparprogramm eingeleitet. Mit dem Verkauf von Geschäftsteilen, der Streichung von Investitionen und dem Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen will Konzernchef Pat Gelsinger das Ruder herumreißen.

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Intel hatte am Montag angekündigt, den Bau einer Fabrik in Magdeburg, Deutschland um 2 Jahre zu verschieben. Eigentlich wollte der Konzern dort 30 Milliarden Euro investieren und rund 3000 Arbeitsplätze schaffen. Der Produktionsbeginn für hochmoderne Chips war für etwa 2027 erwartet worden.

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