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Milliardenpleite: E-Autobauer Fisker Austria meldet Insolvenz an

Die Probleme des E-Autobauers Fisker nehmen zu. Die Österreich-Tochter des US-Elektroautobauers hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen mit Sitz in Graz hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt, berichtete die "Kleine Zeitung" Dienstag Abend online.

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Es dürfte das bisher größte Insolvenzverfahren in der Steiermark werden. Die Schulden sollen 1,34 Milliarden Euro betragen. Von der Insolvenz sind 47 Mitarbeiter*innen und 615 Gläubiger betroffen.

Produktion bei Magna in Graz

Die Österreich-Tochter von Fisker "konzentriert sich in erster Linie auf das Management der Auftragsfertigung", wie das Unternehmen gegenüber der Zeitung erklärte. Die Produktion des "Fisker Ocean" war von Magna längst gestoppt worden. Ursprünglich plante Fisker, von Magna in Graz 40.000 Autos pro Jahr produzieren zu lassen, allerdings wurden nur 10.000 gebaut.

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Auch für Magna hat das Konsequenzen. Der Konzern kündigte im April an, 500 Stellen abzubauen. Offiziell wurde die Kündigungswelle nicht mit der Fisker-Produktion in Verbindung gebracht. Es ist aber naheliegend, dass die eingestellte Produktion des "Ocean" zur Entscheidung führte.

Preiskämpfe auf dem E-Auto-Markt

Laut Insolvenzvertrag bei der KSV1870 macht Fisker den "Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, hohe Zinssätze und Preiskämpfe zwischen verschiedenen Elektroautomobilherstellern" für die Pleite verantwortlich. Es ist auch unklar, ob die Produktion bei Magna wieder aufgenommen werden kann, da auch der Mutterkonzern Probleme hat. Demnach könne Fisker US nicht für die Schulden aufkommen. 

"Fisker Austria beabsichtigt, im Verlauf des Sanierungsverfahrens seine Fahrzeuge so weit wie möglich weiter an die Kunden auszuliefern, Serviceleistungen zu erbringen und Updates für die Over-the-Air-Software bereitzustellen", teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. "Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ermöglicht es Fisker Austria, sein eigenes Unternehmen fortzuführen." Andere Fisker-Gesellschaften außerhalb Österreichs seien von der Insolvenz nicht betroffen, teilte das Unternehmen weiters mit.

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