
Tesla Cybertruck ist der "größte Flop seit Jahrzehnten"
Tesla Cybertruck ist der "größte Flop seit Jahrzehnten"
Die Liste an Flops in der Autoindustrie ist lang und beinhaltet klingende Namen wie den Ford Edsel aus den 1950er Jahren oder den GM Pontiac Aztek aus dem Jahr 2000. Berühmt berüchtigt ist auch der DeLorean DMC-12 der mit dem Kinoklassiker "Zurück in die Zukunft" allseits bekannt wurde, in den 1980er Jahren den Hersteller allerdings in die Insolvenz beförderte.
Der DeLorean weist einige Parallelen zum Tesla Cybertruck auf, der mittlerweile auch der Flop-Liste zugerechnet wird. In einer Analyse von Forbes wird der elektrische Tesla-Pick-up sogar als der "größte Flop seit Jahrzehnten" bezeichnet.
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Präsentation mit Riesen-Fail
Begonnen hat die Cybertruck-Misere bereits bei der Präsentation. Als die Robustheit des kugelsicheren Panzerglases demonstriert wurde, ging es gleich mehrere Male zu Bruch. Danach ließ das Fahrzeug mehrere Jahre auf sich warten und als es endlich auf den Markt kam, war der Preis ungefähr doppelt so hoch als zuvor angekündigt.
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Nachfrage überschätzt
Elon Musk hat regelmäßig von einer Basisversion um 39.900 Dollar gesprochen. Der günstigste Cybertruck kommt allerdings auf rund 80.000 Dollar. Das Top-Modell kostet überhaupt 103.490 Dollar. Damit reiht sich der Pick-up in die hochpreisigen Fahrzeuge Model S und Model X ein.
Tesla scheint sich aber nicht nur beim Preis verkalkuliert zu haben. Es sieht so aus als wäre der Cybertruck aus einer Abfolge an Fehlentscheidungen entstanden. "Die Nachfrage ist enorm", sagte Musk kurz vor dem Marktstart und verwies auf mehr als 1 Millionen Reservierungen.
Daher wurde auch das Werk in Austin in Texas auf eine Cybertruck-Produktion von 250.000 Stück pro Jahr ausgelegt. Im ersten vollen Jahr seit dem Marktstart konnten allerdings nicht einmal 40.000 Fahrzeuge verkauft werden. Und es gäbe keine Anzeichen dafür, dass die Nachfrage noch anziehen wird, heißt es in dem Bericht von Forbes.
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Ungeeignetes Fahrzeug
"Ich mache überhaupt keine Marktforschung", sagte Musk 2019 stolz. Doch das könnte sich als Bumerang herausstellen. Laut Forbes ignoriere Tesla jeden Grund, warum sich Leute einen Pick-up anschaffen. Der Cybertruck entspreche in keiner Weise den Ansprüchen, die an Pick-ups gestellt werden.
Er kann beim Offroad-Fahren nicht überzeugen, hat eine unpraktische Laderampe und eine wenig überzeugende Reichweite, er gilt als unzuverlässig und kann nicht gut Abschleppen. Das Image ist durch zahlreiche Fail-Videos und Cybertruck-Memes ebenso bereits zum Marktstart unter die Räder gekommen.
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Edelstahl nicht geeignet
Tesla habe sich gefreut, dass sie sich 200 Millionen für eine Lackiererei gespart haben. Stattdessen hätten sie mindestens genauso viel ausgegeben, um die Produktion der Edelstahlteile zu bewerkstelligen, heißt es von einem Beratungsunternehmen gegenüber Forbes.
Dabei habe sich bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass rostfreier Edelstahl für die Autoproduktion nicht geeignet ist. Er lässt sich schwer bearbeiten und biegen und hat die Eigenschaft, wieder seine ursprüngliche Form einzunehmen. Das mache auch dem Cybertruck bereits zu schaffen, wie zahlreiche Beschwerden zeigen.
Und hier wären wieder beim DeLorean DMC-12. Denn die Karosserie des Sportwagens bestand auch zum Teil aus rostfreiem Edelstahl. Bei dem unglücklichen Auto aus den 1980er Jahren stellte sich das Material ebenso zu einem Problem bei der Konstruktion und Produktion heraus.
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Cybertruck bleibt ein Ladenhüter
Tesla steht nun vor einem riesigen Scherbenhaufen. Die horrenden Summen, die in die Produktionsanlage in Austin investiert wurden, werden sich schwer amortisieren zumal die Fertigungslinien für kein anderes Tesla-Fahrzeug genutzt werden können. Aktuell soll der Autohersteller bereits auf einem unverkauften Cybertruck-Lagerbestand von 200 Millionen Dollar sitzen, wie Electrek berichtet.
Dass der Export des elektrischen Pick-ups die Verkaufszahlen ankurbeln könnte, wäre reines Wunschdenken. Die Art und Weise wie der Cybertruck gebaut ist, macht ihn mehr oder weniger inkompatibel mit den Zulassungsvorgaben in zahlreichen Ländern. Hinzu kommen das extrem schlechte Image des Autoherstellers durch Elon Musk und die unsichere Zukunft des globalen Handels durch die US-Zollpolitik.
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