Siemens stoppt Verkauf von neuer Windturbine
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Siemens Gamesa, die Windradsparte von Siemens Energy, zieht jetzt anscheinend die Notbremse. Wie das Handelsblatt berichtet, wird der Verkauf bestimmter Windturbinen vorerst eingestellt.
Die betroffenen Modelle wurden nicht genannt. Früheren Berichten zufolge gibt es Probleme mit Turbinen der Reihen 4.X und 5.X. Diese machen den Großteil des Sortiments der Windräder von Siemens Gamesa aus, die für den Onshore-Einsatz, also auf Festland, gedacht sind.
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Abnormales Schwingungsverhalten festgestellt
Gegenüber dem Handelsblatt wollte Siemens Energy den allgemeinen Verkaufsstopp nicht bestätigen. Stattdessen sprach man von einem eingeschränkten Vertrieb. Derzeit habe Priorität, dass bereits installierte Anlagen, die von den Mängeln betroffen sind, überarbeitet werden. Die Probleme sollen bei neu ausgelieferten Windturbinen zukünftig behoben sein.
Die Probleme mit den Turbinen ziehen sich jetzt schon eine Weile hin. Aufgrund einer deutlich höheren Ausfallrate, als prognostiziert wurde, wurden Untersuchungen eingeleitet. Dabei wurde ein abnormales Schwingungsverhalten festgestellt. Dies kann zu Schäden führen, von Rissen zum Ausfall ganzer Komponenten.
Für die Behebung müssen anscheinend Rotorblätter, Lager und möglicherweise andere Komponenten des Getriebes ersetzt werden. Analyst*innen gehen davon aus, dass die Reparatur von bereits errichteten und produzierten Anlagen 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro kosten werde.
Turbine wurde nicht ausreichend getestet
Nachdem Siemens Energy Ende Juni über die Probleme bei einem Analystengespräch berichtet hatte, brach der Aktienkurs um 30 Prozent ein. Ein Grund für die Probleme sei laut Handelsblatt, dass die Turbine zu früh verkauft wurde. Eine ausführlichere Erprobung hätte die Gefahren für Schäden vorab deutlich machen können – stattdessen treten diese jetzt im laufenden Betrieb auf.
Im August sagte Christian Bruch, Chef von Siemens Energy, man sei unter Druck gewesen, weil man damals keine konkurrenzfähige Turbine am Markt hatte: „Wettbewerber haben sich mehr Zeit gelassen und ihre Turbinen evolutionärer entwickelt.“ Man hätte die eigene Turbine deshalb sehr früh in den Markt gebracht.
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