Stromanbieter dürfen von Bitcoin-Minern mehr Geld verlangen
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Obwohl der Hype um Kryptowährungen etwas nachlässt und die Kurse langsam fallen, sind die negativen Auswirkungen immer häufiger für Menschen spürbar, die eigentlich nichts mit Bitcoin, Ether und Co. am Hut haben. Dazu gehören die Einwohner des US-Bundesstaats New York. Weil sich aufgrund der niedrigen Strompreise dort viele Krypto-Schürfer niederlassen, müssen sie mehr für den Strom bezahlen.
Damit das zukünftig nicht mehr der Fall ist, hat die Regierungsbehörde New York State Public Service Commission (PSC) den Stromerzeugern die Erlaubnis erteilt, mehr Geld von Minern zu kassieren. Diese Erlaubnis ist nötig, da viele der Wasserkraftwerke in der Gegend im Besitz der Gemeinschaften sind. Der Strom wird zum Selbstkostenpreis an die Konsumenten, die gleichzeitig die Besitzer des Kraftwerks sind, verkauft.
Energiekontingent
Aufgrund dieses Systems sind die Stromkosten sehr niedrig, was Krypto-Schürfer anlockt. Das Problem ist, dass jede Gemeinde nur ein gewisses Energiekontingent hat, entsprechend der Leistung der Wasserkraftwerke. Ist das Kontingent erschöpft, muss Strom vom öffentlichen Markt zugekauft werden. Die Mehrkosten werden dafür werden auf alle Bürger der Gemeinde aufgeteilt.
In Fall des Dorfs Akron schluckt der Energieverbrauch von Krypto-Schürfern 33 Prozent des Kontingents. Wenn die Preise für die Miner nicht erhöht werden, müssten alle Einwohner um 54 Prozent mehr als bisher für den Strom bezahlen. In der Stadt Plattsburgh sind die Stromkosten wegen den Minern so stark angestiegen, dass beschlossen wurde, das Schürfen nach zu verbieten.
Mining-Tarife
Damit die Bürger künftig keine Mehrkosten für den Strom zahlen müssen, dürfen die Stromanbieter laut der PSC deshalb neue Tarife einführen. Diese sollen für Kunden gelten, die viel Energie beziehen, aber nicht zur wirtschaftlichen Entwicklung des Orts beitragen. Denn eine neue Fabrik schafft viele Arbeitsplätze in der Gegend, ein Krypto-Mine laut der PSC nur wenige oder gar keine. Die neuen Tarife gelten für Kunden, die mehr als 300 kW benötigen und deren Verbrauch höher als 250 Kilowattstunden pro Quadratfuß (0,09 Quadratmeter) im Jahr ist.
Diese spezifische Regel ist nötig, damit die neuen Tarife nicht für Fabriken gelten. Diese haben zwar ebenfalls einen hohen Energiebedarf, aber eine viel größere Fläche, aufgrund von Produktions- und Lagerhallen.
Das ist nicht das erste Mal, dass in den USA die Stromkosten für bestimmte Branchen angepasst werden. In Boulder County, Colorado wurden auf ähnliche Weise die Strompreise für die legalen Marihuana-Plantagen erhöht, deren Belichtungsanlagen und Belüftungssysteme ebenfalls sehr viel Energie benötigen.
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