Symbolbild Tesla

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VW profitiert von Teslas Absturz in Europa

Wer Tesla-Aktien besitzt, hatte in den vergangenen Monaten nicht viel Grund zur Freude. Denn diesen haben einen Kurs Richtung Tal eingeschlagen. Der Grund: In Europa verkaufen sich die Teslas mittlerweile schlecht. 

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass Tesla in den ersten 4 Monaten des Jahres ein Minus beim Verkauf von rund 46 Prozent einstecken muss, wie der europäische Herstellerverband ACEA heute in Brüssel mitteilte. 

Davon profitiert der chinesische E-Auto-Hersteller BYD. Aber auch in Europa gibt es Grund zur Freude, denn VW liefert jetzt mehr E-Autos aus. 

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Der Automarkt steht auf der Bremse

Viel bewegt sich nicht am Automarkt der EU. Im Vergleich zum Vorjahr wurden nur 1,3 Prozent mehr Autos zugelassen. Aber Elektroautos werden wieder beliebter und verkaufen sich besser. Im vergangenen Jahr war ja auch dieser Bereich auf Talfahrt. 

Nun entfallen aber 15,3 Prozent der Neuzulassungen auf E-Autos. Im Vergleich zum Vorjahr, mit nur 12 Prozent, ist das ein deutlicher Fortschritt. In Stückzahlen bedeutet das: Es wurden um ein Viertel mehr E-Autos verkauft als im Vorjahr. 

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VW verdoppelt E-Auto-Auslieferungen

Darüber freuen sich Konzerne wie VW. Denn mit den eigens hergestellten E-Autos kann die Lücke, die Musk und sein Unternehmen hinterlassen, gefüllt werden. VW konnte seine Auslieferungen von Elektroautos beispielsweise im ersten Quartal mehr als verdoppeln

Das liegt auch daran, dass sich Privatkäufer eher für deutsche Autos entscheiden. Mercedes hat beispielsweise einen Marktanteil von 37 Prozent aller verkauften Autos. Bei VW liegt er bei rund 26 Prozent

Das liegt sicher auch daran, dass deutschen Herstellern ihr guter Ruf vorauseilt. Denn auch international verbindet man diese Marken mit hoher Qualität

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BYD auf der Überholspur 

Dennoch gibt es auch für chinesische Unternehmen wie BYD Grund zur Freude. Der E-Auto-Hersteller BYD hat Tesla im April mit 7.231 verkauften Autos erstmals überholt. Denn in diesem Monat wurden “nur” 7.165 Teslas verkauft. Diese Zahlen betreffen laut einer Analyse von Jato 28 Länder, also nicht nur die EU. 

Ein Grund für den Erfolg von BYD ist, dass das Unternehmen stark auf Eigenzulassungen setzt. Das heißt, dass die Autos an Händler und Autovermieter statt an Privatpersonen verkauft werden. Das zeigen beispielsweise die Daten des Kraftfahrtbundesamtes für Deutschland. 

Von 2.971 verkauften BYD-Autos in Deutschland wurden nur 12 Prozent von Privatpersonen gekauft. Um das zu ändern, will das Unternehmen in Zukunft einen stärkeren Fokus auf Service-Werkstätten legen. 

Nio und Xpeng 

Auch andere chinesische Hersteller, wie Nio und Xpeng, verzeichnen in Deutschland eher Verkäufe auf niedrigem Niveau. Diese Hersteller haben es laut t3n vorerst aber eher auf Länder wie Spanien, Italien oder Großbritannien abgesehen. 

Gehemmt werden die Verkäufe importierter Elektroautos auch von EU-Zöllen. Diese wurden eingeführt, weil die EU diesen Herstellern unfairen Wettbewerb vorwirft, der durch staatliche Subventionen Chinas ermöglicht wird. 

Die Hersteller reagieren, indem sie bei 2 von 3 Autos auf Plug-in-Hybridantriebe setzen. Das ist eine Kombination aus E-Motor und Verbrenner, die nicht von den Strafzöllen betroffen ist. 

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