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Paris Hilton: Mag kleine Hunde jetzt lieber als ICOs

© REUTERS / MARIO ANZUONI

B2B

Was aus den Kryptowährungen der Stars wurde

Der Hype um hat unzählige ICOs und andere fragwürdige Investitionsmöglichkeiten hervorgebracht. Das Versprechen von besonders hohen Gewinnen reicht da nicht mehr, um die Aufmerksamkeit der Zahlungswilligen zu gewinnen. Stattdessen wird auf Stars gesetzt, die brav über die sozialen Medien die frohe Kunde über „the next big thing“ verbreiten.

Nur wird oft nichts daraus oder der Wert der ausgegebenen Tokens geht gegen Null. Viele der ICOs und neuen Kryptowährungen stehen unter Verdacht, nicht einfach gescheitert, sondern von Beginn an darauf ausgelegt gewesen zu sein, die Leute einfach nur abzuzocken. Die US-Börsenaufsicht SEC hat deshalb sogar ein eigenes Fake ICO gegründet: Howey Coin. Auf der Website gibt es schöne Bilder, einen zeitlich limitierten Pre-Sale, hohe Gewinnversprechen und Fake-Stars, wie @realdrummerstar und @boxingchamp1934 – eine Anspielung auf Floyd Mayweather, der gleich mehrere Kryptowährungen bewarb.

Will man auf der Website die Coins kaufen, gibt es Infos von der SEC über verdächtigte und eine Warnung: „Die Unterstützung eines Prominenten heißt nicht, dass die Investmentmöglichkeit legal ist oder dass sie für alle Investoren geeignet ist.“ Während das Schicksal von Howey Coins und @boxingchamp1934 damit geklärt ist, ist die Frage, was aus den ICOs wurde, die von „echten“ Stars beworben wurde. Hier ein paar der bekannteren Fälle.

Paris Hilton

Paris Hilton

Die Hotel-Erbin wurde mit ihrem Heimvideo-Porno bekannt. Die Bekanntheit nutzte sie, um alles Mögliche zur Marke zu machen und zu bewerben – von Make-up über Bekleidung bis zum Dosen-Prosecco. 2017 kam dann noch ein ICO dazu.

„Ich freue mich beim neuen @LydianCoinLtd Token mitzumachen! #DasIstKeineWerbung #Kryptowährung #BitCoin #ETH #BlockChain“ twitterte sie. Nachdem herauskam, dass der Chef des ICOs sich zuvor vor Gericht schuldig wegen häuslicher Gewalt bekannt hat, wurde der Tweet gelöscht. Seitdem schweigt Hilton zu Kryptowährungen. Eineinhalb Monate nach diesem Bekanntwerden, hat die SEC eine Warnung erlassen: Bei ICOs mit prominenter Unterstützung solle man besonders vorsichtig sein. Viele glauben, dass sich das auf Paris und die Lydian Coin bezog - #WasVermutlichStimmt.

Immerhin ist LydianCoin noch nicht komplett tot: Wer zum höchsten Kurs in diesem Jahr von 0,147 US-Dollar gekauft hat, hat derzeit nur etwa drei Viertel seiner Anlage verloren. Allerdings musste man zum Start von LydianCoin mindestens Tokens im Wert von 20.000 US-Dollar kaufen.

Steven Seagal

Ach Steven: Früher hast du uns mit Trash-Actionfilmen unterhalten, dann mit deinen Gastbesuchen bei diversen Regierungschefs von Ländern, die „keine“ Diktatoren sind. 2017 wurde Steven Seagal der Botschafter für „Bitcoiin“ (kein Schreibfehler). Im März wurde den Gründern des ICOs eine Unterlassungsklage zugestellt.

Daraufhin distanzierten sich Steven Seagal und die Gründer von ihrer Kryptowährung. Bitcoiin hat laut eigenen Angaben mehr als 75 Millionen US-Dollar eingenommen. Für die Investoren schaut es aber schlecht aus. Während Anfang Juni der Kurs noch bei gut 180 US-Dollar war, ist er jetzt bei 0,19 US-Dollar.

Floyd Mayweather Jr.

Der Boxer und mehrmalige frühere Weltmeister prahlt gerne mit seinem Reichtum. Er hat gleich mehrere ICOs unterstützt und sich deshalb im Vorjahr sogar Floyd „Crypto“ Mayweather genannt. Das ICO Centra wurde von der SEC wegen Betrug angeklagt. Einer der Gründer wurde am Flughafen verhaftet, als er das Land verlassen wollte.

Hubii, ein anderes von Mayweathers unterstützten ICOs, konnte weniger als ein Fünftel der angestrebten 50 Millionen US-Dollar Investment einnehmen. Ein Token ist derzeit 0,39 US-Dollar wert.

Nach diesen Flops hat Mayweather sich wieder auf die ursprüngliche Form der Prahlerei konzentriert. Er zeigt Fotos von sich im Privatjet, neben Bergen von Bargeld und in teuren Sportwagen.

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Ghostface Killah

Dennis Coles ist besser bekannt als der Rapper Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan. Er ist Mitgründer des Kryptowährungs-Unternehmen Cream Capital. Nur einen Monat nach dem Launch wurde der Verkauf der Tokens eingestellt. Damals hieß es, es gäbe keine Pläne weitere Tokens zu verkaufen. Gegenüber The Verge sagte Cream Capital, dass man Ende des Jahres neue Aktivitäten plane.

Dennis Rodman in Singapur.

Und viele andere

Dennis Rodman ist der Steven Seagal der Sportwelt. Auch er lässt sich gerne mit Politikern ablichten. Bei einem seiner Ausflüge zu einem Nordkorea-Gipfel in Singapur bewarb er prominent PotCoin. Der Kurs liegt derzeit bei 0,034 US-Dollar.

Der Fußballer Lionel Messi wirbt für SirinLabs, die ein super-sicheres Blockchain-Smartphone auf den Markt bringen wollen. Der US-Musiker Akon will mit Akoin eine Blockchain für Afrika machen. Die britische Musikerin Imogen Heap macht sich für eine Musiker-Blockchain stark. Schauspieler Jamie Foxx hat Cobinhood beworben. Diese Tokens stehen derzeit bei 0,04 US-Dollar.

Die Liste könnte noch um etliche Promis ergänzt werden. Die Lektion ist aber ohnehin klar: Wer den Steven Seagals, Paris Hiltons und Dennis Rodmans dieser Welt bei Investitionsentscheidungen vertraut, ist selber schuld.

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