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Albanische Gangs überwachten Polizei mit mehr als 500 Kameras

Kriminelle in Albanien haben über 500 illegale Überwachungskameras installiert. Damit wollten sie nicht nur andere Gangs, sondern auch die Polizei ausspionieren, wie sich Beamt*innen in der albanischen Küstenstadt Shkoder überzeugt zeigen. „Die von Einzelpersonen oder kriminellen Gruppen installierten Kameras dienten auch dazu, Informationen über die Bewegung von Polizeikräften zu erhalten“, heißt es in einer Mitteilung.

Zahlreiche Geräte wurden in Shkoder entdeckt – ein Brennpunkt für organisiertes Verbrechen. Rund die Hälfte hingegen war in der Hauptstadt Tirana installiert, meist an Strommasten.

Nach Anschlag entdeckt

Die Kameras wurden nach einem Anschlag in Shkoder am 13. Jänner entdeckt. Mehrere Sprengstoffladungen explodierten in den frühen Morgenstunden am Wohnhaus des dort ansässigen Polizeichefs Pëllumb Shpati. Verletzt wurde niemand. Im Rahmen der Ermittlungen wurden die ersten illegalen und ferngesteuerten Kameras gesichtet, wie die albanische Zeitung SOT berichtet.

Die Polizei entfernte diese – 3 Tage später waren neue CCTVs montiert. 13 Kameras wurden entlang einer Straße installiert, 8 weitere an mehreren Plätzen in Shkoder.

Mit Handys verbunden

Die Geräte waren laut der Polizei mit Smartphones gekoppelt. Die Receiver, die zur Steuerung der Kameras genutzt wird, wurden bis jetzt allerdings noch nicht gefunden.

Auch die Verantwortlichen konnten bisher noch nicht überführt werden. Harte Strafen erwarten sie aber ohnehin nicht. Denn in Albanien ist das illegale Anbringen von Überwachungskameras zwar ein Straftatbestand, laut einem Shkoder-Polizeisprecher drohe den Verantwortlichen aber lediglich eine Geldstrafe.

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