Android gibt 20-mal mehr Daten weiter als iOS
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Laut einer Studie des Forschers Douglas Leith vom Trinity College in Irland sendet ein Android-Handy 20 Mal mehr Daten an Google als ein iPhone an Apple. Eine Datenübermittlung findet bei beiden Systemen auch dann statt, wenn das Gerät im Ruhemodus ist, oder ein Nutzer die Datenweitergabe in den Privatsphäreneinstellungen deaktiviert hat.
In den ersten 10 Minuten gibt das getestete Pixel-Smartphone mit Android 10 eine Datenmenge von etwa 1 MB an den Google Server weiter. Ein iPhone mit iOS13 versendet hingegen „nur“ 42 KB an Apple. Googles System sendet in Summe 20 Mal mehr Daten "nach Hause", darunter die Seriennummer des Geräts, die Telefonnummer, die Android-ID, Telemetriedaten oder Cookies.
Rückschlüsse über Nutzer
Auffällig war auch, dass MAC-Adressen von anderen Geräten im Netzwerk mit der GPS-Adresse an Apple weitergegeben werden. Damit können Rückschlüsse über die Nutzer gezogen werden. Die Datenübertragung findet hierbei alle 4,5 Minuten statt, wie Ars Technica berichtet.
Laut der Studie verschicken auf iOS primär Siri, iCloud und Safari automatisch Daten an Apple. Bei Android sind unter anderem Chrome, Youtube, Google Docs, der Safety Hub oder der Google Messenger dafür verantwortlich.
Wenig Möglichkeiten
Deaktivieren ließe sich die Datenübermittlung laut dem Forscher nicht. Insbesondere Telemetriedaten würden auch nach einer Deaktivierung über die Privatsphäreneinstellungen weiterhin ausgesandt. Viel Handlungsspielraum hätten Nutzer also nicht.
Google kritisiert die Studie stark. Der Konzern behauptet, dass die Methodologie der Untersuchung fehlerhaft sei und die Datenmengen falsch gemessen wurden. Im Forschungsprojekt würde nicht berücksichtigt, wie Handys funktionieren. Demnach brauche es eine Datenübertragung, um die Aktualität und Sicherheit der Geräte zu gewährleisten.
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