Archäologen entdecken Klinge auf Tesla-Baustelle
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Archäologen haben auf der Baustelle der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin keine größeren Funde gemacht - damit kann der US-Elektroautohersteller den Bau weiter vorantreiben. Dort seien zwar eine Feuersteinklinge gefunden und zwei Fundplätze neu erfasst worden, sagte eine Sprecherin des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum am Mittwoch in Zossen-Wünsdorf.
Der Denkmalschutz habe aber keine Bedenken, dass Tesla mit dem Bau fortfährt. Ein Team von sechs Archäologen hatte das Gelände untersucht.
Tesla muss Funde melden
Die beiden Fundplätze gäben Hinweise darauf, dass das Gelände von Jägern und Sammlern in der Steinzeit aufgesucht und auch im Mittelalter wirtschaftlich - vielleicht für die Köhlerei - genutzt worden sei, erklärte das Landesamt. Als Siedlung sei die Fläche aber ungeeignet gewesen. Falls beim weiteren Bau noch archäologische Funde auftauchten, müsse Tesla sie melden.
Eher keine Siedlung
Die Archäologen gingen vorher nicht davon aus, dass auf dem 92 Hektar großen Gelände, auf dem gebaut wird, früher eine Siedlung war. Das führen sie vor allem auf den sandigen, trockenen Boden zurück, der für eine landwirtschaftliche Nutzung wenig geeignet sei. Außerdem sei das Gelände dicht bewaldet. Die Untersuchung des Bodens habe die Prognose bestätigt: Solche Gebiete, die ungünstig für eine Siedlung sind, seien von der Urgeschichte bis in die jüngste Zeit gemieden und nur für besondere Nutzungen aufgesucht worden.
Eröffnung 2021
Tesla will in Grünheide von Juli 2021 an Elektroautos herstellen und möglichst bald das Ziel von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung fehlt noch, Tesla baut derzeit auf eigenes Risiko mit vorläufigen Teilgenehmigungen. Das Projekt ist bei Naturschützern und Bürgern aus der Region umstritten.
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