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Militärtechnik

Australien setzt Drohnen aus Österreich zur Hightech-Kriegsführung ein

Die Australische Marine testet österreichische Drohnen, die mit LiDAR-Sensoren ausgestattet sind. Im Rahmen der „Exercise Sea Raider“ führte ein unbemanntes S100-Luftfahrzeug mithilfe der Sensoren eine Bathymetrie- und Küstenerkennung durch. Erstere meint die Vermessung der Topografie des Meeresbodens, die nicht mit optischen Methoden wie Radar aus der Luft vermessen werden kann.

Die Drohne hat im Zuge der Übung Laserstrahlen durch die Meeresoberfläche projiziert, um die Topografie des Terrains zu kartieren, heißt es in einem offiziellen Statement des australischen Verteidigungsministeriums. Die Effizienz dieser Technik wurde in unterschiedlichen Höhen getestet.

Vermessungspläne für Landegebiete

Die S100-Drohne kann unter den meisten Wetterbedingungen mehrere Hundert Kilometer weit fliegen, unabhängig davon, ob es Tag oder Nacht ist. Sie kann auch in das System eines Mutterschiffs integriert werden, um Aufklärungs- und Flugsicherungsmissionen zu unterstützen. Mit der neuen Technik könne man Vermessungspläne für Landegebiete generieren und im Anschluss 3D-Flugprofile erzeugen, wie Thomas Lennards von der Australian Navy erklärt.

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„Die Untersuchungen werden dazu genutzt, um Gefahren, Einstiegs- und Ausstiegspunkte am Strand, Hubschrauberlandezonen, Brücken, Hinterland und Gelände zu navigieren“. Man würde aber auch unter anderem Satellitenbilder einsetzen, um sicherzugehen, dass die Informationen mit aktuellen Daten übereinstimmen und um Anomalien zu erkennen.

Grenzen von LiDAR verstehen

Die Drohne soll für die Hightech-Kriegsführung zum Einsatz kommen. Mithilfe von Laserscannern, die eine 3D-Ansicht von Landschaften wie Strände und Wälder bieten, kann etwa die Zerstörung eines Schlachtfelds analysiert werden. „Die dadurch generierten Daten ermöglichen es uns, die Grenzen von LiDAR-Daten besser zu verstehen, die von luftgestützten Plattformen wie S100 gesammelt werden“, sagt der Forscher Alexander Lee von der Australien Defense Science and Technology Group (DST).

Die S100, die auch als „Camcopter“ bezeichnet wird, wird von der österreichischen Drohnenbauer Schiebel gebaut. Das unbemannte Luftfahrzeug hat ein maximales Abfluggewicht von 200 Kilogramm und kann 6 Stunden lang fliegen. Optionale externe sogenannte AvGas-Kraftstofftanks können die Flugdauer auf über 10 Stunden erhöhen.

Die S100 kann Geschwindigkeiten bis zu 220 km/h und Höhen bis 5.500 Meter erreichen. Weltweit wird die Drohne von mehreren Marinen betrieben.

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