Corona: Programmierer für 60 Jahre alte Sprache gesucht
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Die Programmiersprache COBOL (Common Business Oriented Language) erschien ursprünglich 1959, ist aber bis heute offenbar sehr relevant. Im US-Bundesstaat New Jersey wird aktuell nach Freiwilligen gesucht, die die Sprache beherrschen. Hintergrund ist das System des Bundesstaates, das die Arbeitslosenmeldungen verwaltet.
Aufgrund des massiven Ansturms an neuen Meldungen, stößt das System an seine Grenzen. Basis des Dienstes ist ein Großrechner, der unter COBOL läuft, der nun dringend wieder auf Vordermann gebracht werden muss. Das Problem: Kaum noch jemand beherrscht heute noch COBOL.
Der Aufruf kommt von keinem geringeren als dem Gouverneur des Bundesstaates Phil Murphy.
Wie Cybersicherheits-Experte Joseph Steinberg in einem Blogpost erklärt, wurde COBOL in den späten 80er-Jahren als mehr oder weniger obsolet betrachtet. Das führte dazu, dass viele Unis sie aus dem Lehrplan für ihre Programmier-Studienfächer strichen.
Es gebe zwar heute noch eine Vielzahl an COBOL-basierten Systemen, die noch in Betrieb sind. Allerdings haben wenige Softwareentwickler unter 50 derartigen Code jemals gesehen, oder gar eine Zeile darin geschrieben. Ein Großteil der Techniker, die die Sprache beherrschen, ist heute 60 Jahre alt und älter.
Viele Freiwillige
Trotz des Alters der Sprache haben sich nach dem Wochenende bereits zahlreiche Freiwillige gemeldet, die mithelfen wollen. Das erklärte Murphy am Montag laut einem Bericht bei CNBC.
"Jemand hat mich den COBOL-König genannt, ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kompliment war”, so Murphy. “Aber wir haben viele Leute gefunden, die sagen, sie wissen, wie man in COBOL programmiert", so der Gouverneur.
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