Bewaffnete Cybertrucks, die angeblich der russischen Armee zur Verfügung gestellt wurden

Bewaffnete Cybertrucks, die angeblich der russischen Armee zur Verfügung gestellt wurden

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Russlands Armee nutzt angeblich bewaffnete Tesla Cybertrucks

Das bizarre Schauspiel rund um den Tesla Cybertruck und Ramsan Kadyrow hat den nächsten Akt erreicht. Der tschetschenische Machthaber hat ein Video veröffentlicht, in dem 2 mit Maschinengewehren bewaffnete Cybertrucks zu sehen sind.

Laut Kadyrow habe er 2 weitere Cybertrucks in die Ukraine geschickt, wo sie jetzt russischen Truppen dienen. „Die westliche Technologie funktioniert gut gegen die westliche Technologie der Ukro-Nazis. Mobilität, Manövrierfähigkeit und Komfort – solche Qualitäten dieser Elektroautos haben an der Front hohen Wert. Das Deaktivieren aus der Ferne hatte auf sie keine Wirkung“, schreibt Kadyrow auf Telegram.

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Kadyrows Cybertruck per Internet gesperrt

Einen Tag davor hatte sich Kadyrow auf Telegram beschwert, dass Musk einen Cybertruck aus der Ferne deaktiviert habe – und zwar den Cybertruck, den ihm Musk angeblich geschenkt hat. „Es ist nicht nett, dass Elon Musk so etwas macht. Erst macht er von ganzem Herzen teure Geschenke und dann deaktiviert er sie per Fernsteuerung.“

Begonnen hat die Geschichte Mitte August. Kadyrow hat ein Video veröffentlicht, in dem er einen Cybertruck fährt. Auf der Ladefläche ist ein russisches NSV-Maschinengewehr im Kaliber 12,7x108mm auf einer Lafette montiert. Er dankte Musk herzlich für das angebliche Geschenk.

Auf X fragte der Journalist Seth Abramson, warum Musk den Feinden von Amerika Fahrzeuge für die militärische Nutzung zur Verfügung stelle, ohne vor der US-Regierung dafür geradestehen zu müssen. Musk antworte ihm: „Bist du wirklich so zurückgeblieben, dass du glaubst, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt?“

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Cybertrucks sind vermutlich echt

Offiziell ist der Cybertruck weder in Russland, Belarus noch Tschetschenien verfügbar. Kadyrow hat anscheinend mehrere der E-Autos über Zwischenhändler aus den USA importiert.

Jedenfalls dürfte es nicht nur ein Mock-up oder Nachbau gewesen sein: Denn wäre es nur eine nachgebaute Cybertruck-Karosserie, die auf einem anderen Auto angebracht wurde, hätte das Fahrzeug nicht von Tesla deaktiviert werden können – es sei denn das Basisgefährt dafür wäre ebenfalls ein Tesla gewesen.

Es ist zumindest technisch möglich, dass Tesla den Cybertruck per GPS oder IP-Adresse in Tschetschenien lokalisiert und gesperrt hat. Was der offizielle Grund dafür ist, ist nicht bekannt. Bisher haben sich weder Tesla noch Elon Musk dazu geäußert.

Die Grundlage dafür könnte sein, dass Tesla bei einer frühen Charge der Cybertrucks im Kaufvertrag vermerkt hatte, dass im ersten Jahr nach der Auslieferung ein Weiterverkauf nicht erlaubt ist. Die entsprechende Passage wurde aber schon Ende 2023 aus den Kaufverträgen entfernt.

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Cybertruck in dieser Form nicht für den Krieg geeignet

Dass die im aktuellen Video gezeigten Fahrzeuge wirklich Cybertrucks sind, ist plausibel. Dass sie aber so in der Ukraine eingesetzt werden, nicht. Sie sind mit Browning M2 Maschinengewehren im Kaliber .50 BMG bewaffnet. Das ist eine Waffe von westlichen und NATO-Ländern. Russland verwendet weder diese Waffe noch das Kaliber.

Außerdem ist die Lafette anscheinend nicht für das M2 bzw. die Montage auf dem Cybertruck geeignet. Das M2 hüpft beim Schießen stark auf und ab, wodurch die Genauigkeit bei Feuerstößen sinkt. Dieses Hüpfen ist deutlich stärker als etwa bei einem Humvee der US Army, auf dem ein M2 montiert ist.

Ebenfalls zu hinterfragen ist, warum die Cybertrucks in dem Video in Formation mit 2 normalen Autos fahren. Dadurch geht der kleine strategische Vorteil verloren, dass sich Elektroautos am Schlachtfeld leiser fortbewegen können als Benziner.

Die Soldaten, die links und rechts vom Maschinengewehrschützen sitzen, haben in dem Video weder Deckung noch einen guten Halt. Bei schneller Fahrt durchs Gelände könnten sie leicht aus dem Fahrzeug fallen. Außerdem ist der Cybertruck, auch wenn es gern behauptet wird, nicht kugelsicher. Kleinkaliber, Vogelschrot und langsame Pistolenkaliber hält er vielleicht aus, aber normale Sturmgewehr-Kaliber, wie 5.45x39mm oder 5.56 NATO, durchschlagen die Edelstahl-Karosserie problemlos.

Sollten die Cybertrucks wirklich in der Ukraine auftauchen, wird es wohl bald Fotos oder Videos von der Zerstörung geben. Oder der Erbeutung, weil sie mit leeren Akkus irgendwo herumstehen, weil es keine geeigneten Ladestationen im Kriegsgebiet gibt.

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