Tesla Cybertruck braucht schon nach 10.000 Kilometern neue Reifen
„Epic Fail! Das muss doch ein Herstellungsfehler sein. Wenn die speziell für den Cybertruck gemachten Reifen wirklich so schlecht sind, ist das unverzeihlich“: Mit diesen Worten beklagt sich der User santoshm bitterlich im Forum von Cybertruck Owners Club.
Er hat seinen Cybertruck in der teuersten und leistungsstärksten Variante Cyberbeast erst vor knapp 3 Monaten bekommen. In dieser Zeit ist er 10.000 km gefahren. Dennoch ist das Profil der Reifen bereits stark abgefahren.
➤ Mehr lesen: Cybertruck sollte Meere befahren können, bleibt in Fluss hängen
Tesla empfiehlt Reifenwechsel
In den USA wird die Profiltiefe in 32-stel eines Inch (0,794 mm) gemessen. Reifen bei Neuwagen haben in den USA üblicherweise eine Profiltiefe von 10/32 oder 11/32.
Die Reifen von santoshm hatten vorne nur noch 4/32 und hinten 5/32. In den USA gelten Reifen mit einer verbleibenden Profiltiefe von 2/32 als ausgefahren. Sollte man vorhaben auf nassen Fahrbahnen oder bei Schnee zu fahren, wird der Wechsel schon bei 4/32 bzw. 5/32 empfohlen. Auch Tesla gibt diese Empfehlung in der Cybertruck-Bedienungsanleitung.
Da der User im US-Bundesstaat Colorado wohnt, der bekannt für kalte und schneereiche Winter ist, wäre ein Wechsel wohl angebracht. Fährt er die neuen Reifen allerdings wieder in 3 Monaten auf 5/32 und weniger herunter, müsste er nochmal neue Reifen kaufen, um durch den Winter zu kommen.
Die Empfehlung der Auto- und Reifenhersteller decken sich in den meisten Ländern mit denen der USA. Laut österreichischem Gesetz ist für Sommerreifen ein Mindestprofil von 1,6mm vorgeschrieben. Empfohlen wird aber ein Austausch ab 4mm. Bei Winterreifen schreibt das Gesetz mindestens 4mm (Radialreifen) bzw. 5mm (Diagonalreifen) vor.
➤ Mehr lesen: Tesla Cybertruck in Wien: Kommt er jemals auf Europas Straßen?
Schwere Trucks mit viel Leistung
Generell müssen Reifen für Elektroautos höheren Belastungen standhalten. Verglichen mit Autos mit Verbrennermotor in einer ähnlichen Klasse, sind E-Autos schwerer und bringen gleichzeitig schneller mehr Leistung. Das heißt das Rad dreht sich schneller und wird noch dazu fester auf den Boden gedrückt. Der Cybertruck Cyberbeast wiegt 3,1 Tonnen und hat umgerechnet eine Leistung von etwa 856 PS.
Bei E-Trucks kommt noch hinzu, dass sie für den Transport von Lasten gedacht sind. Außerdem werden sie damit beworben, im Gelände genutzt werden zu können – was ebenso Reifen schneller verschleißen lässt.
Dementsprechend haben auch Rivian-Besitzer ähnliche Beschwerden über ihre E-Trucks. Hier gibt es ebenfalls Fälle, in denen die Reifen nach lediglich 10.000 km getauscht werden mussten.
Beast Mode nur „ein paar Mal“ genutzt
Santoshm hat nach eigenen Angaben seinen Cybertruck nie Offroad genutzt. Er habe zwar „ein paar Mal“ den Beast Mode verwendet (Sportmodus für maximale Leistung), habe aber nie das Auto auf seine Maximalgeschwindigkeit beschleunigt.
➤ Mehr lesen: "Finger-Guillotine": Cybertruck trennte fast Finger von YouTuber ab
Im Forum von Cybertruck Owners Club stellen sich die meisten User hinter santoshm, berichten von ähnlichen Erfahrungen oder versuchen Tipps zu geben. In anderen sozialen Netzwerken suchen User die Schuld bei santoshm.
„Beast Mode ein paar Mal benutzt sagt er. Übersetzung: Er liebt es das Pedal durchzutreten und seinen Freunden und Tinder-Dates zu zeigen, wie schnell der Cybertruck von 0 auf 100 beschleunigt“, liest man da etwa. Andere schlagen vor, dass er nach dem Reifenwechsel den Chill Mode verwenden soll, der Beschleunigung und Drehmoment reduziert.
Weniger nett gemeint ist dieser Ratschlag: „Oder hör einfach auf zu jammern. Wenn du dir eine nutzlose Angeberkarre kaufst und dann zwischen jeder Ampel voll aufs Gas steigst, um dein Ego zu boosten, musst du bereit sein den Preis dafür zu zahlen.“
Kommentare