Ertan Piskin ist Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank

Ertan Piskin ist Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank

© Marlena König / Erste Group

Digital Life

"2025 wird das Jahr der virtuellen Kreditkarten"

Ertan Piskin ist Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank

Die Digitalisierung hat längst auch die Welt des Bezahlens erfasst. Das kontaktlose Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch gehört für viele mittlerweile zum Alltag. Außerdem wird immer mehr im Online-Handel eingekauft, wo auch die Karten für wiederkehrende Zahlungen hinterlegt werden. 

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Diese Trends haben sich in nur wenigen Jahre durchgesetzt - wohl deswegen, weil diese Art des Bezahlens praktisch, sicher und einfach ist. Aber wie wird es in den kommenden Jahren weitergehen? Welche künftigen Trends zeichnen sich ab?

Zu diesen Themen haben wir Ertan Piskin befragt. Er ist Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank und beschäftigt sich mit der Zukunft des Bezahlens. 

futurezone: Welche Trends sehen Sie beim Bezahlen im kommenden Jahr?
Ertan Piskin: Die Trends der vergangenen Jahre werden sich fortsetzen. Auch für nächstes Jahr erwarte ich einige Trends, die das Potenzial haben, den Alltag zu vereinfachen. Das sind für mich einerseits In-Car-Payments, aber auch Tap-to-Pay. Das größte Thema für Österreich werden meiner Meinung nach aber die innovativen Businesskarten werden. 

Was kann man sich konkret unter den Businesskarten vorstellen?
Das sind zum Beispiel unsere virtuellen Business Kreditkarten, die echte Gamechanger für Unternehmen sind. Sie können mit wenigen Klicks in George Business von Unternehmenskunden selbst eröffnet und sofort zur Zahlung genutzt werden. Das geht für Zahlungen im Internet, aber auch mittels Apple Pay oder Google Pay am Smartphone – eine physische Karte aus Plastik gibt es keine. Ich bin fest davon überzeugt, 2025 wird das Jahr der virtuellen Kreditkarten. 

"Mitarbeiter eines Handwerksbetriebs bekommen etwa solche virtuellen Karten, die nur für Tanken, Parken und in Baumärkten verwendet werden können."

Ertan Piskin, Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank

Und wie können Unternehmen die virtuellen Kreditkarten nutzen?
Grundsätzlich sind die virtuellen Kreditkarten für jedes Unternehmen geeignet, schließlich hat jedes Unternehmen laufend Ausgaben. Die Nutzung kann auf den gewünschten Verwendungszweck eingeschränkt werden – wo, was, von wem damit bezahlt werden soll. Ebenso kann auch das Limit vom Unternehmen gewählt und bei Bedarf geändert werden, sowie die Gültigkeitsdauer der Karte. Damit ist volle Kontrolle über die Zahlungen gewährleistet. 

Was könnten Anwendungsbeispiele für virtuelle Kreditkarten sein?
Zum Beispiel wird eine eigene virtuelle Kreditkarte für die Einkäufe bei einem großen Online-Händler eröffnet, dann gibt es eine Karte für Softwarelizenzen und Abos, ein Praktikant bekommt eine zeitlich befristete Karte für die tägliche Zahlung bei der Post am Schalter mit Apple Pay, Mitarbeiter eines Handwerksbetriebs bekommen virtuelle Karten, die nur für Tanken, Parken und in Baumärkten verwendet werden können oder eine Karte wird für alle Flug- und Hotelbuchungen verwendet.  

Bei virtuellen Business Kreditkarten kann die Zahlung mit der Karte auf definierte Händlerkategorien beschränkt werden.

Inwiefern können Firmen von virtuellen Unternehmenskreditkarten profitieren, was wird dadurch abgedeckt?
Einerseits soll der Aufwand und damit die Ressourcen für die Abwicklung der Ausgaben des Unternehmens reduziert werden. So können Belege ganz einfach fotografiert und hochgeladen werden, die dann mit den Buchungen exportiert werden können. Das Suchen und Urgieren von Belegen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die Buchhaltung gehören damit der Vergangenheit an. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Unternehmen getätigte Ausgaben nicht mehr privat vorstrecken müssen. Das ist nicht nur für das Unternehmen, sondern auch die Beschäftigten ein echter Vorteil.  

"Mit der neuen 'Tap to Pay'-Funktion können Händler und Dienstleister kontaktlose Zahlungen mit einem iPhone akzeptieren."

Ertan Piskin, Zahlungsverkehrsexperte bei der Erste Bank

Apple hat vor Kurzem die "Tap to Pay"-Funktion in Österreich eingeführt. Wird ein iPhone damit zu einem Bezahlterminal?
Genau, damit können Händler und Dienstleister kontaktlose Zahlungen mit einem iPhone akzeptieren. Mit der GP tom App bietet die Erste Bank und Sparkasse gemeinsam mit ihrem Partner Global Payments eine schnell einsatzfähige, kostengünstige und einfache Bezahllösung für die Hosentasche. Für Android ist die Lösung bereits seit mehreren Jahren am Markt, ein bekannter Kunde ist das Schweizerhaus im Prater in Wien. Diese Technologie macht mobile Bezahlsysteme für Unternehmen jeder Größe zugänglich, denn alles, was man für Tap to Pay an Geräten braucht, ist ein Android-Handy oder seit neuestem ein Apple iPhone. 

Wie funktioniert das?
Tap to Pay bietet Geschäften oder zum Beispiel Coffeeshops, die Möglichkeit Zahlungen flexibel und ortsunabhängig annehmen zu können. Beim Bezahlen reicht es, die kontaktlose Kredit- oder Debitkarte, das Smartphone oder die Smartwatch einfach nah an das Händler-iPhone zu halten. Die NFC-Technologie sorgt dann für eine sichere und schnelle Transaktion. 

Bei Tap to Pay wird ein Smartphone zum Bezahlterminal.

Der neueste Trend beim mobilen Bezahlen soll ja "In-Car-Payment" sein? Was hat es damit auf sich?
Gemeint ist das Bezahlen aus dem Auto - oder eigentlich mit dem Auto. In-Car-Payments sind digitale Zahlungen, die mit einer hinterlegten Karte über den Bildschirm des Autos autorisiert werden können. Derzeit funktioniert das an Tankstellen, aber den Anwendungsmöglichkeiten sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, ob Parktickets, Mautgebühren, aber auch Drive-throughs von Waschanlagen oder Fast-Food-Ketten. 

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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