Modernste F-15 zeigt unglaubliche Flugmanöver
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Die F-15 Eagle ist eine alte Lady am Schlachtfeld. 1974 wurde sie erstmals in Dienst gestellt. Seitdem wurde das Jagdflugzeug ständig weiterentwickelt.
Die modernste Variante im Einsatz ist die F-15QA Advanced Eagle. Diese fliegt aber nicht für die US Air Force, sondern wurde von Boeing für die Luftstreitkräfte von Katar gebaut. Diese Woche zeigte die Maschine erstmals öffentlich, was sie draufhat. Bei der Dubai Airshow wurden waghalsige Manöver vorgeführt, die mit älteren F-15-Varianten so nicht möglich wären oder ein sehr hohes Absturzrisiko mit sich bringen würden.
Die F-15QA verfügt über 2 Triebwerke des Typs F110-GE-129, die bei den Exportvarianten der F-15 eingesetzt werden. Das Triebwerk ermöglicht 76,3 kN Schub (131,2 kN mit Nachbrenner). Damit sind sie etwas stärker als die älteren F100-PW229-Triebwerke, die die F-15E Strike Eagle, die derzeit aktuellste F-15 der US-Streitkräfte, verbaut hat (129,7 kN Schub mit Nachbrenner).
Digitales Fly-by-Wire-System
Die Triebwerke alleine machen diese Manöver nicht möglich. Eine wichtige Komponente ist das neue digitale Fly-by-Wire-System. Vereinfacht gesagt werden die Eingaben, die die Pilot*in mit dem Joystick und den Ruderpedalen macht, von einem Computersystem analysiert und interpretiert. Das System sagt dann dem Flugzeug, wie es fliegen soll. So kann die Maschine an das Limit ihrer Leistungsfähigkeit gehen, ohne, dass ein Pilotenfehler einen Strömungsabriss oder andere Probleme verursacht, die zum Taumeln oder Absacken führen, was in einem Crash enden könnte.
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Laut Luftfahrt-Expert*innen sind die Vorteile bei einigen Manövern besonders deutlich sichtbar. So würde etwa normalerweise ein Flugzeug langsamer werden, wenn es in die Vertikale geht. Die F-15QA behält aber die Geschwindigkeit beim Aufsteigen und im Looping bei. Das Fly-by-Wire-System ist ausgelegt, um Belastungen von bis zu 9G zuzulassen. Im Notfall sind aber auch Manöver mit bis zu 12G möglich.
Auffallend für Luftfahrt-Expert*innen sei, wie extrem kontrolliert diese Manöver am Limit waren. Der Pilot sei immer im vorgeschriebenen Luftraum über der Landepiste geblieben. Selbst bei den besonders langsamen Manövern ist er davor oder danach nicht aus dem Luftraum geflogen, um Schwung zu holen und die Maschine zu stabilisieren – weil es aufgrund des Fly-by-Wire-Systems nie nötig war.
Außerdem seien einige der Manöver mit einer Maschine der F-15-Serie bisher unmöglich gewesen – zumindest in einer sicheren Ausführung. Solche Manöver würde man nur von Maschinen mit Thrust Vectoring erwarten. Bei diesem System geht der Triebwerksstrahl nicht nur gerade nach hinten, sondern kann auch hoch oder runter gesteuert werden, wodurch das Flugzeug mehr Manövrierfähigkeit erhält. Thrust Vectoring findet man in modernen, agilen Kampfjets, wie der F-22 und Su-57.
F-15QA als Vorbild für die F-15EX Eagle II
Die F-15QA ist erst die zweite F-15, die so ein System verbaut hat. Die erste ist die F-15SA, die für Saudi-Arabien gebaut wurde. Weitere Verbesserungen der F-15QA sind ein überarbeitetes HUD-System und ein neues einzeiliges Mehrzweck-Display im Cockpit. Zudem hat sie ein von Elbit gebautes Anti-Jamming-System. Dies verhindert, dass das GPS-Signal durch Jamming-Geräte blockiert wird.
Katar hat 36 F-15QAs. Die Maschine ist ein Zweisitzer, kann aber auch vollständig vom Frontsitz aus gesteuert werden. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei über Mach 2,5 (3.000 km/h), die maximale Flughöhe bei 18 Kilometern. 13 Tonnen Nutzlast können mitgeführt werden. Dazu gehören u. a. AIM-9X Sidewinder und AMRAAM Luft-Luft-Raketen, Maverick-Luft-Boden-Raketen, Lenkbomben und Marschflugkörper. Bei Bedarf kann die F-15QA mit 12 Luft-Luft-Raketen gleichzeitig ausgerüstet werden – das sind 4 mehr, als bisherige F-15-Varianten in der US-Flotte.
Die US-Streitkräfte haben eine eigene moderne F-15 bestellt, die F-15EX Eagle II. Diese basiert auf der F-15QA. Seit 2021 werden Testflüge durchgeführt. Offiziell wurde die F-15EX noch nicht in Dienst gestellt. Die US Air Force will bis zu 104 dieser Kampfflieger beschaffen, um alternde F-15-Varianten und F-22s zu ersetzen.
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