Erster Flugzeugträger der Türkei ist einsatzbereit
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Die Türkei hat ihren ersten Flugzeugträger offiziell präsentiert. Auf der "TCG Anadolu" sollen vor allem Hubschrauber und Drohnen stationiert werden. Das Schiff ist 232 Meter lang und 32 Meter breit und kann 1.400 Personen aufnehmen.
Auf der "TCG Anadolu" sollen die unbemannte Kampf-Drohnen der Typen Bayraktar TB3 und Kizilelma von der türkischen Rüstungsfirma Baykar zum Einsatz kommen. Zudem soll das leichte Angriffsflugzeug Hürjet von dort starten können.
Flugzeugträger musste umgebaut werden
Ursprünglich wollte die Türkei auf dem Schiff Kampfjets des Typs F-35B aus den USA einsetzen. Diese haben Senkrechter-Eigenschaften und können so auch von kürzeren Startbahnen aus abheben. Das Vorhaben musste aber geändert werden, weil die USA die Türkei aus ihrem F-35-Programm ausgeschlossen haben.
Grund dafür war der Kauf russischer S-400-Raketenabwehrsysteme durch die Türkei. Daraufhin wurde die TCG Anadolu umgebaut. Sie stammt aus einer Istanbuler Werft und wurde von einem türkisch-spanischen Konsortium gefertigt.
Kampfdrohne auf dem Flugzeugträger
Wie die Bayraktar TB3 auf das Flugdeck befördert wird, ist in einem Video zu sehen, das der Gründer der Rüstungsfirma Baykar, Selçuk Bayraktar, auf Twitter veröffentlicht hat. Um platzsparend im Rumpf des Schiffes stationiert werden zu können, hat das unbemannte Fluggerät ausklappbare Tragflächen.
Gegenüber seinem Vorgängermodell - der Bayraktar TB2 - kann die Bayraktar TB3 mit einer erhöhten Nutzlastkapazität von bis zu 280 Kilogramm aufwarten. Das bedeutet, dass die TB3 mehr Munition transportieren kann.
Türkei im Wahlkampf
Die Türkei befindet sich zurzeit im Wahlkampf. Am 14. Mai finden die Parlaments- und Präsidentenwahlen statt. Die Präsentation des Flugzeugträgers zum jetzigen Zeitpunkt dürfte deshalb nicht zufällig sein.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will damit Stärke beweisen. "Unser Schiff ist so ausgestattet, dass wir bei Bedarf militärische und humanitäre Einsätze in allen Teilen der Welt durchführen können", sagte er bei der Präsentation.
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