Gouda gilt als beliebter Käse - aber wie beliebt, überschätzte Google Gemini. (Symbolbild)

Gouda gilt als beliebter Käse - aber wie beliebt, überschätzte Google Gemini. (Symbolbild)

© APA/AFP/JOHN THYS / JOHN THYS

Digital Life

Käse-Fail: Gemini blamiert Google in Werbespot für Super Bowl

Bei der heute stattfindenden Super Bowl wollte Google Werbespots zeigen, in der Menschen Google Gemini Fragen stellten. In einem dieser Spots wurde der Google-Schreibassistent gebeten, eine „Beschreibung von geräuchertem Gouda, die Käseliebhaber ansprechen soll“, zu erstellen.

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Im Werbevideo konnte man dann sehen, was die KI geantwortet hat: Gouda sei „eine der beliebtesten Käsesorten der Welt, er macht 50 bis 60 Prozent des globalen Käsekonsums aus“. Das dürfte aber nicht stimmen, wie Ars Technica und andere Medien berichten. Tatsächlich sollen Käsesorten wie Cheddar und Mozzarella viel beliebter sein. Marktanalysen zufolge schafft es die holländische Käsesorte nicht einmal in die Liste der Top-Sorten.

Google tauschte Werbevideo heimlich

Laut der Seite Goog Enough, die sich darauf spezialisiert hat, schlechte Google-Suchergebnisse und KI-Übersichten aufzuspüren, war das Video mit den dubiosen Käsefakten bis Dienstag online. Dann hat Google es offenbar heimlich ausgetauscht. In einem neuen Video heißt es nun stattdessen nur noch, Gouda sei „eine der beliebtesten Käsesorten der Welt“. Konkrete Zahlen werden nicht mehr genannt.

Das Werbevideo ist zwar noch immer unter derselben Adresse abrufbar, den Hinweis zur Aktualisierung sucht man allerdings vergeblich. Offenbar hat Google beim Austausch einen Sonderweg gewählt, den normale Nutzer nicht haben.

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Cheese.com soll schuld sein

Laut dem Google-Manager Jerry Dischler, der beim Konzern für Cloud-Anwendungen verantwortlich ist, sei der peinliche Käse-Fehler keine Halluzination, wie sie bei KI-Modellen oft ein Problem sind. Stattdessen habe Google Gemini im Web gesucht und diese falschen Zahlen gefunden. Sie dürften wahrscheinlich von cheese.com stammen, wo dieselben Zahlen genannt sind – allerdings ohne Quellenangabe.

Laut Dischler können Nutzer zwar jederzeit überprüfen, was ihnen Gemini sagt – die Frage ist nur, wie. Denn Quellenangaben macht der Chatbot derzeit keine.

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