
Symbolbild Grok
Grok könnte jetzt auch Daten der US-Regierung nutzen
Grok, der Chatbot von Elon Musk, sorgte in der Vergangenheit für Aufsehen. Die KI fantasierte nicht nur über einen “Weißen Genozid” in Südafrika, sondern stellte auch Zahlen zum Holocaust in Frage.
Recherchen von Reuters zeigen nun, dass Grok wohl auch Regierungsdaten verwendet. Datenschützer sind besorgt.
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Angepasste Version von Grok zur Datenanalyse
Elon Musk dürfte den Einsatz von Grok ausgeweitet haben, sagen 3 Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, gegenüber Reuters. Demnach wird der Chatbot nun in Musks DOGE (Department of Government Efficiency) eingesetzt, um Daten zu analysieren.
Dort hat man das Ziel, die Effizienz der Regierung zu erhöhen. Eine der 3 befragten Personen schildert gegenüber Reuters, dass Musks Team eine angepasste Version von Grok verwendet. "Sie stellen Fragen, bereiten Berichte vor und führen Datenanalysen durch”, so die von Reuters befragte Person.
Sorgen um Daten
Laut den weiteren Auskunftspersonen haben Mitarbeiter des DOGE auch Beamte des Department of Homeland Security (DHS) angewiesen, Grok zu verwenden. Und das, obwohl es innerhalb des Ministeriums keine Genehmigung dafür gegeben haben soll.
“DOGE hat keine Mitarbeiter dazu gedrängt, bestimmte Instrumente oder Produkte zu verwenden. DOGE ist dazu da, Verschwendung, Betrug und Missbrauch zu finden und zu bekämpfen", sagt ein Sprecher von DOGE.
Welche Daten genau verwendet werden, sei laut Reuters nicht klar. Genauso wenig wie die Frage, wie die KI für diesen Einsatzzweck trainiert wurde. Das Vorgehen ruft bei Expertinnen und Experten jedoch Bedenken hervor.
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Zugriff auf Bundesdatenbanken
Denn schon in der Vergangenheit habe das DOGE-Team laut Reuters auf streng gesicherte Bundesdatenbanken zugegriffen. Der Einsatz könnte gegen Gesetze zur Vermeidung von Interessenkonflikten verstoßen und sensible Informationen über Amerikanerinnen und Amerikaner gefährden.
Laut den von Reuters befragten Experten könnte Musk die Informationen beispielsweise nutzen, um sich Zugang zu nicht öffentlichen Auftragsdaten der Bundesbehörden zu verschaffen. Darüber hinaus könnten die Daten auch genutzt werden, um Grok zu trainieren. Damit würde Musk einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen KI-Dienstleistern erhalten.
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xAI und die Daten?
Laut Reuters brauche es für die Verwendung dieser sensiblen Daten zum einen eine Genehmigung und auf der anderen Seite Spezialistinnen und Spezialisten, die den korrekten Umgang mit diesen Daten gewährleisten. Datenschützer befürchten, dass die von Grok verwendeten Regierungsdaten auch xAI, dem Unternehmen das Kontrolle über Grok hat, zur Verfügung stehen könnten.
Dabei handelt es sich jedoch um ein privates Unternehmen. Darüber hinaus ist nicht klar, wer Zugriff auf diese Version von Grok hat. Laut 2 der Quellen haben DOGE-Mitarbeiter in den vergangenen Monaten versucht, Zugang zu Mails von DHS-Mitarbeitern zu erlangen. Ein Ziel sei gewesen, die KI zu trainieren. Und zwar so, dass sie anhand der Kommunikation der Mitarbeiter erkennt, welche loyal gegenüber Trump sind und welche nicht. Reuters konnte nicht feststellen, ob Grok für solche Zwecke verwendet wurde.
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